Yvode Boer: Der Mahner
Yvode Boer, UN-Klimachef, hat ein Spruchband des Dalai Lama in seinem Bonner Büro hängen, dessen Botschaft "Gib niemals auf" heißt. Es ist auch das Motto des Niederländers in Kopenhagen, denn beim Finale auf dem Weltklimagipfel hängt das Ergebnis wesentlich von ausdauerndem Verhandlungsgeschick ab.
Im Kongresszentrum Bella Center muss de Boer die streitenden Staats- und Regierungschefs zusammenbringen. Und, wenn es sein muss, "auch gerne so lange in einem Raum einschließen, bis ein Ergebnis da ist", wie er sagte.
Besser als jeder andere weiß der 55-Jährige, was die einzelnen Länder und ihre Vertreter durchsetzen wollen und wie letztlich mit höchster Diplomatie ein Erfolg zu erzielen sein wird. Seit 15 Jahren ist de Boer auf UN- Konferenzen dabei - ein alter Hase, der die Dynamik und Dramatik des Ablaufs sowie alle Sachdetails genau kennt.
Zusammen mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon war Yvo de Boer im Vorfeld der große Mahner. Gegen die Erderwärmung untätig zu bleiben, wäre eine "kriminelle Verantwortungslosigkeit", warnte de Boer wiederholt. Ohne ein neues Abkommen werde die Menschheit in die Katastrophe steuern.