Sprache: „Sale“ ist das überflüssigste Wort des Jahres 2009
Verein kritisiert die vielfache Verwendung von Anglizismen. Der nützlichste Begriff ist „Abwrackprämie“.
Dortmund. Zum überflüssigsten Wort 2009 ist der Begriff "Sale" gekürt worden, der zum Schlussverkauf in vielen Schaufenstern zu lesen ist.
Von dem englischen Wort war in diesem Jahr die Mehrheit der Mitglieder des Vereins Deutsche Sprache (VDS) am meisten genervt, wie der sprachkritische Verein am Mittwoch mitteilte.
Auf den Plätzen zwei und drei der überflüssigsten und nervigsten Begriffe landeten der Name der Bank "Hypo Real Estate" und der Anglizismus "Comedian" für Komiker. Zum nützlichsten Wort wählten die VDS-Mitglieder aus dem In- und Ausland die Bezeichnung "Abwrackprämie".
Charles Antoine Djokouéhi, Präsident des Deutschlehrerverbandes und VDS-Regionalleiter in Elfenbeinküste, sagte, immer wenn er nach Deutschland komme, wundere er sich über "die vielen überflüssigen englischsprachigen Wörter".
Die Verwendung von Anglizismen sei kein Zeichen für Internationalität und hohe Bildung, sondern genau das Gegenteil: "Nur provinzielle, ungebildete Deutsche verwenden häufig Fremdwörter, weil sie die internationale Bedeutung ihrer eigenen Sprache nicht kennen und einen kleinen deutschen Wortschatz haben."
Der Firmenname "Hypo Real Estate" steht laut VDS "symbolisch für die Finanzkrise, die aus den USA nach Deutschland geschwappt ist". Mit Blick auf die Bezeichnung "Comedian" appellierte der Verein dazu, stattdessen wieder vom Komiker zu sprechen. Das sei kürzer und verständlicher.
Die Wahl des Begriffs "Abwrackprämie" zum nützlichsten Wort begründete der Verein damit, dass damit ein komplizierter Sachverhalt kurz und prägnant im Deutschen ausgedrückt werde. Dem 1997 gegründeten Verein gehören weltweit 31 000Mitglieder an.