Bastian Pastewka: Lobeshymnen im Supermarkt
Am Freitag wünscht er auf witzige Art „Fröhliche Weihnachten“ – und erzählt, wie er Heiligabend feiert.
Herr Pastewka, kurz vor dem Fest der Liebe gibt es nun eine Neuauflage Ihrer Comedyshow "Fröhliche Weihnachten". Wie sieht Weihnachten im Hause Pastewka aus?
Pastewka: Bei mir ertönt an Heiligabend um 18 Uhr ein innerer Pausengong. Dann stelle ich den Show-Pastewka augenblicklich ab, gebe mich dem Familientrubel hin und freue mich über die Zeit zwischen Weihnachten und Jahresanfang. Ich finde es herrlich, am 26. Dezember morgens um halb sechs durch die Straßen zu spazieren. Da ist niemand unterwegs, das ist ein fast spirituelles Erlebnis.
Pastewka: Zugegeben - ich sitze zwischen den Jahren auch vor dem Fernseher. Ich schaue mir aber nicht die soundsovielte Wiederholung von "Sissi" oder "Der kleine Lord" an, sondern all das, was ich mir 2009 mit meinem platinbesetzten Festplattenrekorder aufgezeichnet und noch nicht gesehen habe. Ich muss allerdings feststellen, dass meine Fernsehsucht langsam abklingt. Und das macht mich und meine Freundin sehr glücklich.
Pastewka: Stimmt, ich habe im vorletzten Jahr zur Vorbereitung auf die erste "Fröhliche Weihnachten"-Show wahnsinnig viele Volksmusik- und Heimatsendungen geschaut. Auch für die diesjährige "Wolfgang und Anneliese"-Sendung wollte ich natürlich wissen, welche Fernseh-Formate aktuell sind. Anke Engelke und ich haben uns allerdings gegen einige offensichtlich beliebte Sendungen entschieden, beispielsweise "Bauer sucht Frau". Das ist zwar sehr erfolgreich, aber ich zumindest habe diese Reihe mit Magengrummeln gesehen. Wenn Leute, die nicht genau verstehen, wie sehr das Fernsehen ihre kleinen Unzulänglichkeiten vergrößert, vor die Kamera gestellt werden, habe ich wirklich kein Interesse daran, diese auch noch zu parodieren.
Pastewka: Prominente, die uns einfach angesprungen haben: Ob das ein Unikat wie Gunther Emmerlich ist, Gregor Gysi, Cindy aus Marzahn oder DJ Ötzi. Jogi Löw erklärt, wie an Heiligabend die Aufstellung der Gäste sein muss, und Whitney Houston singt "Silent Night". Auf die meisten Elemente aus der letzten Show haben wir ganz bewusst verzichtet. Bis auf Wolfgang und Anneliese und die seltsame Bastlerfamilie Brömseklöten aus dem Erzgebirge ist keine einzige Figur von 2007 mehr drin.
Pastewka: Wir waren von diesem Erfolg wahnsinnig überrascht. Als wir die Show entwickelt haben, waren sich die Verantwortlichen von Sat.1 zunächst nicht sicher, ob die Idee funktionieren würde oder ob die Zuschauer vielleicht denken, sie hätten sich beim Zappen vertan und versehentlich den MDR eingeschaltet. Es gab viele Vorbehalte, aber die haben sich in Luft aufgelöst, als die Show endlich über den Schirm ging. Ich habe selten so viel Lob bekommen. Selbst im Supermarkt hat man mich sehr oft auf Wolfgang und Anneliese angesprochen.