Zahl der Grippetoten in Argentinien steigt rasch

Buenos Aires/Mexiko-Stadt. Die Zahl der Schweinegrippe- Toten in Argentinien steigt weiter stark an. Innerhalb von fünf Tagen kamen rund 30 hinzu. Nach Angaben der Gesundheitsministerien der Provinzen des Landes starben bis zum Mittwoch 230 Menschen an der Influenza A/H1N1.

Das berichtete am Mittwoch die Zeitung "La Nacion". Auch wegen des beginnenden Winters auf der Südhalbkugel der Erde ergriff die Regierung in Buenos Aires umfassende Maßnahmen. So wurde etwa der Beginn der Winterferien von Schulen und Universitäten vorverlegt.

Ende der vergangenen Woche versuchte die argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner die Menschen zu beruhigen. "Die Lage ist besser als vor zwei Wochen", sagte sie. Doch sei es zu früh, Entwarnung zu geben.

Sie forderte ihre Landsleute auf, weiterhin große Vorsicht angesichts der Pandemie walten zu lassen. Die Gesundheitsbehörden rechnen den Angaben zufolge damit, dass die Zahl der Neuinfektionen langsamer ansteigen wird.

Der argentinische Gesundheitsminister Juan Luis Manzur hatte Anfang Juli berichtet, dass über 100 000 Menschen in Argentinien mit dem neuen Virus infiziert seien. Das Virus war nach Angaben Manzurs in der zweiten Maiwoche erstmals in Argentinien aufgetaucht. Damals hatte die argentinische Regierung alle Flughäfen für Flüge aus Mexiko gesperrt, wo die Grippe-Epidemie entstanden war.

Auch in den übrigen Ländern Südamerikas kämpfen die Menschen gegen eine Ausbreitung des Virus. In Chile starben bisher 79, in Peru 23, in Kolumbien 9, in Costa Rica 21 Menschen, die sich mit dem Virus infiziert hatten. In Mexiko wird eine Rückkehr der Grippe in den kalten Wintermonaten befürchtet. Hier sind bisher 142 Menschen gestorben, rund 16 000 waren infiziert.

Die mexikanische Hauptstadt ließ sich unterdessen etwas Besonderes einfallen, um für Touristen wieder attraktiv zu werden. Mexiko-City gewährt allen Besuchern bis Ende Dezember dieses Jahres eine kostenlose Krankenversicherung.

Alle Touristen, die in dieser Zeit in einem der 460 an der Aktion beteiligten Hotels wohnen, werden automatisch und ohne Bürokratie versichert. Die nach den Worten vonBürgermeister Marcello Ebrard in der Welt einmalige Idee entstand nach dem Ausbruch der Grippe-Epidemie Ende April. Damals kam der Tourismus vor allem in der Hauptstadt völlig zum Erliegen.

Die Versicherung schließt die traditionellen Risiken von Auslandsversicherungen ein: Medizinische Behandlung bei Krankheitoder Unfall, Krankenhausaufenthalte in Notfällen und Rücktransporte.

Der Tourist darf auch juristischen Beistand und Hilfe im Falle von Raub in Anspruch nehmen. "Diese Versicherung soll jede Person schützen, die sich mit dem Grippevirus infiziert oder einen Schutz für andere Probleme benötigt", sagte Ebrard.