Zeitschrift "Vanity Fair" wird eingestellt
München. Wenige Wochen nach dem Personality-Magazin "Park Avenue" wird auch die deutsche Zeitschrift "Vanity Fair" eingestellt. In dieser Woche erscheine das Magazin zum letzten Mal, sagte eine Sprecherin des Condé Nast-Verlags am Mittwoch in München und bestätigte damit einen Bericht des Branchendienstes "kress report."
Betroffen davon sind die Redaktion in Berlin und die Verwaltung in München. Mit einer Mischung aus Lifestyle-Themen, politischen Interviews und Mode erreichte "Vanity Fair" in Deutschland zuletzt eine Auflage von rund 200 000 Exemplaren.
Condé Nast-Chef Jonathan Newhouse begründete die Entscheidung mit der dramatischen Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfeldes. Diese Entwicklung sei vor wenigen Monaten noch nicht absehbar gewesen. "Es ist ein Schock, wenn ein exzellentes Magazin eingestellt wird", teilte er am Mittwoch mit.
Noch im Dezember hatte Newhouse nach dem Rücktritt von Geschäftsführer Bernd Runge gesagt, "Vanity Fair" werde trotz der schwierigen Lage weitergeführt. "Aber die Welt verändert sich rasant und in einer Weise, auf die sich niemand wirklich vorbereiten kann", hieß es jetzt.
Wie viele Arbeitsplätze betroffen sind und ob die Beschäftigten zu anderen Titeln des Verlags ("Glamour", "Myself", "GQ Style") wechseln können, konnte die Sprecherin nicht sagen. Newhouse versicherte in seiner Stellungnahme, die Mitarbeiter könnten stolz darauf sein, was sie mit "Vanity Fair" geschaffen hätten. "Wir haben unser Bestes getan."
Erst vor wenigen Wochen hatte der Verlag Gruner + Jahr im Zuge seiner Sparmaßnahmen die Zeitschrift "Park Avenue" mit einer Auflage von 100 000 Exemplaren vom Markt genommen. Zudem führt das Unternehmen seine Wirtschaftstitel komplett in Hamburg zusammen und schließt den Standort Köln und das Wirtschaftssegment in München.
Die Wirtschaftsmagazine "Capital" und "Impulse" (Köln) sowie "Börse Online" (München) sollen mit der "Financial Times Deutschland" (FTD) von März an von einer Redaktion Wirtschaft herausgegeben werden.