GDL hält an Bahnstreik fest Zwei Drittel der Züge in NRW fallen aus - mehr Staus auf den Autobahnen
Der Streik der Lokomotivführer ärgert viele Pendler. Die meisten kommen jedoch diesmal mit anderen Möglichkeiten an ihr Ziel. Die Lage auf den Bahnhöfen ist entspannt - auf den Autobahnen weniger.
Köln (dpa). Wieder hat ein Streik der Lokführer Pendler und andere Reisende am Mittwoch auch in Nordrhein-Westfalen getroffen. Ob auf dem Weg zur Arbeit oder zu ferneren Zielen - Hunderttausende mussten auf andere Möglichkeiten ausweichen und auch erhebliche Verspätungen in Kauf nehmen. Das große Chaos blieb jedoch aus.
Auf wichtigen Strecken fuhr die Deutsche Bahn nach einem Ersatzfahrplan durch Nordrhein-Westfalen. Im Regionalverkehr und bei den S-Bahnen ebenso wie im Fernverkehr sei etwa ein Drittel der Züge unterwegs, sagte eine Bahnsprecherin in Düsseldorf.
Die Züge seien so getaktet worden, dass einerseits auf der Landkarte keine blinden Flecken entstünden und andererseits die Fahrgäste verlässlich reisen könnten. Teilweise müssten sie jedoch mit Verspätungen rechnen. Der Streik soll bis Donnerstagabend dauern.
Vielerorts hatten sich die Fahrgäste rechtzeitig nach Alternativen erkundigt. Auf den meisten Bahnhöfen blieb es ungewöhnlich ruhig. Manche Reisende buchten einen Platz im Fernbus, andere nahmen das Auto. Auf den Straßen führte das jedoch nicht zu erheblich größeren Staus als sonst, wie das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) mitteilte.
Lediglich auf der Autobahn 40 bei Bochum, auf dem Kölner Ring und auf der A46 in der Nähe von Wuppertal entstanden, laut Landesbetrieb Straßenbau NRW in Gelsenkirchen, Staus während des morgendlichen Pendlerverkehrs. Mehr Verkehr als sonst gab es auch im Großraum Köln, auf der A3, der A1 und der A57 - jedoch ohne, dass sich dabei größere Staus abzeichneten, sagte ein LZPD-Sprecher: "Während der Pendlerzeit zwischen 16 und 19 Uhr könnte aber ein bisschen mehr auf den Straßen los sein."
Als Ersatz für die streikenden Lokführer der Gewerkschaft GDL sprangen beamtete Mitarbeiter der Bahn ein. Daneben seien jene Lokführer im Einsatz, die in anderen Gewerkschaften organisiert oder nicht dem Streikaufruf gefolgt sind, teilte das Unternehmen mit. Im Laufe des Nachmittags wollte die DB eine weitere Aktualisierung zu den betroffenen Verbindungen am Donnerstag ins Internet stellen. Die Änderungen würden sich auf den bestehenden Ersatzfahrplan jedoch nur geringfügig auswirken, sagte die Bahnsprecherin.
Nach Angaben der GDL in Nordrhein-Westfalen hatten sich 90 Prozent der Lokführer und Zugbegleiter dem Streik angeschlossen. Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky sagte, rund 3000 Lokführer und Zugbegleiter hätten am Mittwoch bundesweit die Arbeit niedergelegt.