#Bahnstreik Jeder dritte Zug in NRW soll trotz Streiks fahren

Der Streik bei der Bahn läuft an. Im Güterverkehr lässt die Lokführergewerkschaft zuerst die Züge stehen. Am Mittwoch folgt der Personenverkehr - die Deutsche Bahn will trotzdem jeden dritten Zug auf die Schienen bringen.

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Düsseldorf. Die Deutsche Bahn will mit einem Ersatzfahrplan zumindest einen Teil des Personenverkehrs während des Lokführerstreiks aufrechterhalten. In Nordrhein-Westfalen soll etwa ein Drittel der Züge im Fern-, Nah- und S-Bahnverkehr fahren, wie ein Bahnsprecher am Dienstag in Düsseldorf sagte. Die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) will den Personenverkehr von Mittwochfrüh um 2.00 Uhr bis Donnerstag um 21.00 Uhr bestreiken. Im Güterverkehr begann der Streik bereits am Dienstag um 15.00 Uhr.

Die Bahn will den Ersatzfahrplan mit Lokführern auf die Beine stellen, die verbeamtet, in anderen Gewerkschaften organisiert sind oder nicht dem Streikaufruf der GDL folgen. Im NRW-Nahverkehr sollen einige wichtige Regionalexpress-Linien eingeschränkt fahren - auf verkürzten Strecken unter anderem die Linien 1 (Aachen-Hamm), 2 (Essen-Münster), 5 (Düsseldorf-Emmerich), 6 (Düsseldorf-Minden) und 8 (Köln/Bonn Flughafen-Mönchengladbach).

Ganz ausfallen werden unter anderem die Regionalexpress-Linien 4 (Aachen-Dortmund), 7 (Krefeld-Rheine), 9 (Aachen-Siegen) und 11 (Mönchengladbach-Hamm). Die meisten S-Bahnen sollen im Ein-Stunden-Takt fahren. Eine Streikkarte mit Informationen zu Ersatzverbindungen und ausfallenden Linien stellte die Bahn auf ihre Internetseite.

Nicht vom Streik betroffen sind die Privatbahnen. Hierzu zählen etwa Züge des Hamburg-Köln-Express (HKX), der Eurobahn, der Nordwestbahn, der Transregio, der Westfalenbahn sowie die S-Bahnlinie 28 zwischen Mettmann und Kaarst.

Im Güterverkehr sollen die Züge erst am Freitagmorgen um 9.00 Uhr wieder rollen. Bis dahin hätten für die Versorgung wichtige Züge Vorrang, kündigte die Bahn an. Weil die Unternehmen der Stahlindustrie nun auf andere teurere Transportmittel ausweichen müssen, befürchtet die Branche einen Schaden in Millionenhöhe.

Längere Wartezeiten werden aber nicht nur an den Gleisen, sondern auch auf den Straßen erwartet. Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) ordnete daher an, bis auf wenige Ausnahmen auf Tagesbaustellen in Nordrhein-Westfalen zu verzichten. Der Verkehrsfluss soll dadurch beschleunigt, die schlimmsten Staus vermieden werden.

Es ist die siebte Warnstreik- oder Streikaktion seit Beginn die Tarifkonflikts. Zuletzt hatten die Lokführer Anfang November gestreikt. Die GDL fordert fünf Prozent mehr Geld eine Stunde weniger Arbeitszeit pro Woche sowie eine Begrenzung der Überstunden.