20. Jahrestag des Mauerfalls: So feierte die Welt
FRANKREICH Während Präsident Nicolas Sarkozy nach Berlin reiste, spielten auf dem Pariser Concorde-Platz ("Platz der Eintracht") Cellisten aus den 27 Mitgliedstaaten der EU auf meterhohen Stelen vor Mauerstücken - eine Erinnerung an das spontane Konzert des russischen Cellisten Mstislaw Rostropowitsch am 11. November 1989 am Checkpoint Charlie in Berlin.
USA Tageszeitungen erinnerten in Sonderbeilagen an das Ereignis, das Fernsehen strahlte die historischen Aufnahmen aus Berlin aus. Künstler in Los Angeles bauten einen Mauerabschnitt wieder auf, der dann wieder zu Fall gebracht werden sollte. In einem Kunstmuseum in Washington zeigten Künstler eine Computersimulation der Mauer. Außerdem fuhr eine Kolonne Trabis auf, um für das neue Spionage-Museum an der Glienicker Brücke Werbung zu machen.
GROSSBRITANNIEN In London wurde erstmals der Film "The invisible frame" ("Unsichtbarer Rahmen") von Cynthia Beatt gezeigt, in dem Tilda Swinton die Hauptrolle spielt. 1988 fuhr Swinton mit dem Fahrrad an der Berliner Mauer entlang, im Juni 2009 wiederholte sie die Fahrt vor der "unsichtbaren" Mauer. Das Londoner Goethe-Institut organisierte eine Foto-Ausstellung von Norber Enker über die Berliner Mauer, die dort bis zum 18. Dezember zu sehen sein wird.
POLEN In Warschau forderten Studenten der Kunsthochschule Passanten auf, die Berliner Mauer nachzustellen, um sie ein weiteres Mal zerstören zu können.
KOREA Eine kleine Gruppe von südkoreanischen Christen startete in Imjingak, 40 Kilometer nordwestlich von Seoul, einen Gasballon, mit dem 2500 Flugblätter Richtung Nordkorea getragen werden sollten. Sie riefen "Nieder mit Kim Jong Ils Diktatur". Südkoreanische Zeitungen forderten, die Regierung müsse Pläne für den Fall ausarbeiten, dass die kommunistische Herrschaft Kim Jong Ils auf ähnliche Weise zusammenbreche wie einst die DDR.