Aufschwung: Die Renten steigen um ein Prozent

Nach der Nullrunde in diesem Jahr können sich die Ruheständler 2011 über ein bescheidenes Plus freuen.

Würzburg. Die Zeichen für eine bescheidene Rentenerhöhung im kommenden Jahr stehen gut. Die 20 Millionen Ruheständler können sich auf eine Anhebung um ein Prozent einstellen, kündigte die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Bund, Annelie Buntenbach, gestern in Würzburg an. In diesem Jahr hatten sich die Rentner krisenbedingt mit einer Nullrunde zufriedengeben müssen.

Eine Anfang des Jahres erwartete neue Renten-Nullrunde für 2011 ist aufgrund der Konjunkturerholung ausgeschlossen. "Wir gehen davon aus, dass es zu einer Rentenanhebung kommen wird - um etwa ein Prozent", sagte Buntenbach. Dies sei zwar "nicht üppig, aber höher als bislang angenommen".

Wie stark die Rentenanpassung tatsächlich ausfällt, steht aber erst im kommenden Frühjahr fest. Dann liegen alle für die Berechnung erforderlichen Wirtschaftsdaten vor. Nach den Worten Buntenbachs wird der Beitragssatz bis 2013 bei 19,9Prozent stabil bleiben und voraussichtlich 2014 um 0,6 Punkte auf 19,3 Prozent gesenkt werden können.

Einer noch stärkeren Senkung auf bis zu 19,1 Prozent stehen die jüngsten Sparbeschlüsse der Bundesregierung entgegen: Sie belasten die Rentenkassen mit insgesamt 2,1 Milliarden Euro und beschneiden damit den Spielraum für eine weitere Beitragssenkung.

Dass die Rentenversicherung finanziell überraschend gut durch die Wirtschaftskrise gekommen ist, zeigt sich auch an der Entwicklung ihrer Rücklagen. Die "eiserne Reserve" dürfte wegen der wieder deutlich sprudelnden Beitragseinnahmen bis zum Jahresende auf 18 Milliarden Euro anwachsen.

Das Management der Rentenversicherung rechnet auf längere Sicht sogar mit leicht höheren Rentenanpassungen als prognostiziert. Dies werde dazu führen, dass das Rentenniveau bis 2030 weniger stark abfällt als von der Regierung ursprünglich unterstellt.