Algeriens Polizei geht gegen Demonstranten vor

Algier/Paris (dpa) - Algerische Sicherheitskräfte haben in Algier eine spontane Protestkundgebung von Regimegegnern niedergeschlagen. Nach Angaben eines Vertreters der Oppositionspartei RCD wurden am Freitagabend zehn Demonstranten verletzt, zwei von ihnen schwer.

Für diesen Samstag haben Gegner des autoritären algerischen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika trotz eines Demonstrationsverbots zu einem Protestmarsch aufgerufen.

Bei den Protesten am Freitagabend seien zehn Oppositionelle vorübergehend festgenommen worden, sagte der RCD-Sprecher Mohcine Belabbas der dpa. Unter den Sicherheitskräften gab es nach ersten Angaben keine Verletzten.

Anhänger der Partei „Zusammenschluss für Kultur und Demokratie“ (RCD) hatten sich nach dem Abgang von Präsident Husni Mubarak in Ägypten spontan zu einem Protestmarsch entschlossen und auf arabisch gerufen: „Mubarak ist gestürzt. Wir hoffen, dass Bouteflika der nächste ist!“

Die Staatsspitze beorderte deswegen bereits am Freitag tausende zusätzliche Sicherheitskräfte in die Hauptstadt. Die Polizisten seien „bis an die Zähne“ bewaffnet. Sie seien an Bord von Hunderten Bussen und Lastern in Algier eingetroffen, berichtete die Tageszeitung „El Watan“ im Internet.