Alle schauen zu

Zwei Jahre Blutvergießen in Syrien, zwei Jahre Nichteinmischungspolitik des Westens. Mit jedem Tag, an dem die Welt nur zuschaut, wie sich Assad-Regime und Rebellen bekämpfen, droht das Land tiefer in Anarchie zu versinken — ein perfekter Nährboden für Islamisten.

Da niemandem daran gelegen sein kann, Gotteskriegern ein neues Rückzugsgebiet zu schaffen, sollte sich die internationale Gemeinschaft nicht länger hinter diplomatischen Floskeln verstecken. Der Iran und die Golfstaaten führen längst einen Stellvertreter-Krieg um die Macht in der Region, alle Beteiligten begehen Gräueltaten. Nach einem Sturz Assads dürften Alawiten und Christen ihres Lebens nicht mehr sicher sein. Schon jetzt steht die syrische Bevölkerung als Verlierer fest.