Blutiger Doppelanschlag in Algerien
Algier (dpa) - Bei einem Terroranschlag von zwei Selbstmordattentätern auf eine Militärakademie sind in Algerien mindestens elf Menschen getötet worden. 32 weitere wurden verletzt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur APS unter Berufung auf Angaben des Verteidigungsministeriums.
Hinter der Tat sollen radikale Islamisten stehen. Rettungskräfte hatten zunächst von 18 Toten berichtet. Diese Zahl wurde von Regierungsseite nicht bestätigt.
Nach Informationen der algerischen Zeitung „El Watan“ sprengten sich die beiden Selbstmordattentäter am Freitagabend direkt vor dem Eingang des Gebäudes in die Luft. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich zahlreiche Militärs zum gemeinsamen Fastenbrechen versammelt.
Die Zahl der Opfer fiel besonders hoch aus, weil der zweite Attentäter seine Bombe erst mit einem zeitlichen Abstand zu der seines Komplizen explodieren ließ. Er wartete, bis Rettungskräfte und Anwohner den Opfern des ersten Anschlags zur Hilfe geeilt waren. Nach Angaben des Verteidigungsministerium starben neun Militärs und zwei Zivilisten.
Hinter dem Attentat in der rund 90 Kilometer westlich von Algier gelegenen Gemeinde Cherchell wurden Anhänger der radikal-islamischen Terrororganisation Al-Kaida im islamischen Maghreb vermutet, die für den Sturz der Regierungen in Nordafrika kämpft. Algerien ist das Stammland der Terrororganisation. Sie ging aus der größten algerischen Terrorvereinigung hervor, der Salafistischen Gruppe für Predigt und Kampf (GSPC).