Elfenbeinküste: USA erkennen Ouattara als Präsidenten an
Washington (dpa) - Die USA haben den Sieger der Präsidentenwahl im westafrikanischen Staat Elfenbeinküste, Alassane Ouattara, als rechtmäßiges Staatsoberhaupt anerkannt.
Den abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo forderte Präsident Barack Obama auf, im Interesse seines Volkes abzutreten, hieß es auf der Website des Weißen Hauses am Freitag (Ortszeit). Gbagbo weigert sich seit der Präsidentenwahl Ende November, die Macht an den von der internationalen Gemeinschaft als Sieger anerkannten Ouattara zu übergeben.
Angesichts der eskalierenden Gewalt in der Elfenbeinküste will der Weltsicherheitsrat Sanktionen gegen die Führung in Abidjan verhängen. Frankreich und Nigeria legten dem UN-Gremium am Freitag einen Resolutionsentwurf vor. Die Sanktionen richten sich gegen Gbagbo und vier seiner engsten Mitarbeiter, erläuterte der französische UN-Botschafter Gérard Araud in New York.
Nach UN-Schätzungen sind bereits eine Million Menschen vor dem Konflikt geflohen, die meisten aus Abidjan. Die Stadt ist eines der Zentren der Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern Gbagbos und des früheren Oppositionspolitikers Ouattara.
„Der Resolutionsentwurf fordert Gbagbo auf, endlich zu gehen, die Gewalt gegen Zivilisten einzustellen und den Einsatz schwerer Geschütze zu stoppen“, sagte Araud nach einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates zur Lage in der Elfenbeinküste. Das 15-Länder-Gremium wird sich laut Araud in der kommenden Woche eingehend mit den Sanktionen befassen.
Die Staatschefs der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas hatten zuvor bei ihrem Gipfeltreffen in der nigerianischen Hauptstadt Abuja ein stärkeres UN-Engagement im Staat Elfenbeinküste gefordert. Ein Bündnis von 32 internationalen und afrikanischen Menschenrechtsgruppen rief die internationale Gemeinschaft angesichts des Leidens der Zivilbevölkerung zum Handeln auf.