Explosionen und Gefechte erschüttern Tripolis
Tripolis/Brüssel (dpa) - Die Nato hat ihre Luftangriffe auf Ziele in der libyschen Hauptstadt Tripolis intensiviert. Das Staatsfernsehen meldete am Dienstag heftigen Beschuss. Inoffiziell hieß es in Tripolis, ein Gebäude, das von Machthaber Muammar al-Gaddafi genutzt werde, sei bombardiert worden.
Die Nato bestätigte lediglich einen Angriff auf einen Fuhrpark in der Nähe des Stützpunktes Bab al-Asisija. Nato-Flugzeuge hätten eine Reihe von Lenkwaffen abgeschossen, teilte das Militärbündnis mit.
In Bab al-Asisija soll Machthaber Muammar al-Gaddafi nach Angaben der Opposition zuletzt am Sonntagabend zusammen mit Geheimdienstchef Abdullah al-Senussi gesichtet worden sein. Die Aufständischen meldeten auf ihren Websites außerdem, in Tadschura und Souk al-Dschumaa, zwei Stadtvierteln der libyschen Hauptstadt, sei es in der Nacht zu Gefechten zwischen Gaddafi-Anhängern und Regimegegnern gekommen. Augenzeugen berichteten zudem von Schießereien in den Vierteln Faschlum und Sidi Abdul Dschalil.
Am Montag war der libysche Außenminister Abdulati al-Obeidi in Begleitung mehrerer Diplomaten nach Tunesien gereist. Welchen Zweck diese Reise hat, die von der tunesischen Nachrichtenagentur TAP gemeldet wurde, blieb unklar. Zunächst gab es jedoch keine Hinweise dafür, dass er dem Beispiel seines Amtsvorgängers Mussa Kussa folgen will, der sich Ende März nach London abgesetzt hatte.
Die jordanische Regierung gab derweil bekannt, sie werde den Nationalen Übergangsrat der Aufständischen in Bengasi ab sofort als legitime Vertretung des libyschen Volkes anerkennen.