Fernsehbericht: Gaddafi bei Festnahme getötet
Tripolis (dpa) - Der libysche Ex-Machthaber Muammar al-Gaddafi soll nach unbestätigten Berichten mehrerer Fernsehsender während der Flucht aus seiner Heimatstadt Sirte getötet worden sein.
Gaddafi sei an Folgen eines Angriffs auf seinen Autokonvoi gestorben. Der 69-Jährige soll Schussverletzungen in beiden Beinen erlitten haben.
Libyens Informationsminister Mahmud Schammam wollte die Meldung am Donnerstag zunächst nicht bestätigen. Der Übergangsrat werde sich zu einem späteren Zeitpunkt äußern. Andere Medien berichteten von der Festnahme und Verletzung Gaddafis.
Von dem Langzeitdiktator fehlte seit dem 27. August jede Spur. Er war immer wieder an verschiedenen Orten vermutet worden, wie unter anderem in der Wüstenstadt Sebha oder aber in einer Oase im Süden des Landes. Ein Sprecher der Übergangsregierung sagte dem Nachrichtensender Al-Arabija: „Hier in Tripolis feiern die Menschen schon auf den Straßen, aber wir haben noch keine sichere Bestätigung für seine Festnahme“.
Al-Arabija meldete außerdem, in Sirte seien Gaddafis Sohn Muatassim und Abdullah al-Sanussi, ein enger Vertrauter des ehemaligen Machthabers, festgenommen worden. Ein weiterer hochrangiger Kommandeur Gaddafis soll getötet worden sein. Gaddafi soll sich nach übereinstimmenden Berichten bis zuletzt in Sirte aufgehalten haben.
Seine Heimatstadt war am Donnerstag von Milizen des Übergangsrates nach wochenlangen Kämpfen erobert worden. Sirte war die letzte Bastion des Widerstandes der Gaddafi-Getreuen. Mit dem Fall von Sirte und der Festnahme Gaddafis wäre die 41 Jahre lange Herrschaft des langjährigen Diktators endgültig beendet.