Istanbul: Attentäter am Topkapi-Palast erschossen
Istanbul (dpa) - Türkische Sicherheitskräfte haben am Mittwoch an dem bei Touristen beliebten Topkapi-Palast in Istanbul einen wild um sich feuernden Mann erschossen. Der Angreifer habe zuvor einen Wachsoldaten sowie einen Parkplatzwächter mit Schüssen verletzt, teilte die Polizei mit.
Der 36-jährige - ein in Libyen geborener Mann mit syrischem Pass - sei erst am Sonntag in die Türkei eingereist. Die Hintergründe seiner Tat blieben aber zunächst unklar.
Der Mann eröffnete in Istanbul das Feuer, während der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu in Ankara neue Sanktionen der Türkei gegen Syrien verkündete. Aus dem von einer hohen Mauer umgebenen Palastgelände in Istanbul waren dann fast eine Stunde lang immer wieder Schüsse zu hören, wie türkische Fernsehsender berichteten. Besucher brachten sich in Sicherheit.
Der Gouverneur von Istanbul, Hüseyin Avni Mutlu, sagte unmittelbar nach dem Angriff, der Schütze habe persönliche Gründe für seine Tat. Es blieb unklar, worauf Mutlu diese Informationen stützte.
Augenzeugen sagten, der mit einer Schrotflinte und einem um die Schulter gelegten Patronengurt bewaffnete Angreifer habe zuvor einem am Eingangstor stehenden Wachsoldaten sein Sturmgewehr Modell G3 abgenommen. Er habe „Gott ist groß“ gerufen und geschossen. Bilder zeigten ihn mit Mütze und einem dunklen Mantel.
Die Polizei hatte das Gelände und den Platz, auf dem sich auch die Blaue Moschee befindet, geräumt. Notarztwagen warteten auf den Einsatz. Die beiden Verletzten wurden in ein Krankenhaus gebracht.
Der Topkapi-Palast war früher Wohnsitz der osmanischen Sultane und Sitz der Führung des einstigen Weltreiches. Er ist heute ein Museum, das täglich Tausende Besucher aus der ganzen Welt anzieht. Das Palast auf der europäischen Seite von Istanbul ist eine der wichtigsten Touristenattraktionen in der Türkei.