Kuba: Gründerin der „Frauen in Weiß“ ist tot
Havanna (dpa) - Die prominente kubanische Dissidentin Laura Pollan ist tot. Die Gründerin und Anführerin der Gruppe „Frauen in Weiß“ („Damas de Blanco“) starb am Freitag im Krankenhaus in Havanna an den Folgen eines Herzinfarktes.
Das verlautete aus Oppositionskreisen. Die 63-Jährige Pollen war angeblich vor kurzem an Denguefieber erkrankt.
Der Vorsitzende der oppositionellen Kubanischen Menschenrechtskommission, Elizardo Sánchez, berichtete, Pollan sei am 7. Oktober in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Pollan litt unter Atemnot und an chronischer Diabetes. Noch am Freitagnachmittag hatten die „Damas de Blanco“ auf ihrer Website mitgeteilt, Laura Pollans Zustand sei kritisch, habe sich aber verbessert.
Im Frühjahr 2003 war Pollans Mann, Héctor Maseda Gutiérrez, gemeinsam mit 74 anderen Dissidenten festgenommen und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Pollan gründete daraufhin mit anderen Frauen die Gruppe „Damas de Blanco“, die sich fortan für die Freilassung der politischen Häftlinge in Kuba einsetzte. Héctor Maseda Gutiérrez wurde schließlich im Februar dieses Jahres freigelassen.
Mit ihren friedlichen Sonntagsmärschen waren die „Damas de Blanco“ häufig Ziel von Repressalien des Regimes. Die Organisation wurde mit dem Sacharow-Preis des Europäischen Parlamentes ausgezeichnet.