Nahost-Konflikt: Außenminister Steinmeier sucht Ausweg aus Gaza-Krise
Politiker in Jordanien eingetroffen. Dienstag wird er zu Gesprächen in Israel und dem Westjordanland erwartet.
Tel Aviv. Nach einer Woche der Gewalt im Nahen Osten sucht die internationale Diplomatie nach Auswegen aus der Krise. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) reiste Montag in die Region. Seine erste Station führte ihn nach Jordanien. Dienstag wird er zu Gesprächen in Israel und dem Westjordanland erwartet.
Steinmeier appellierte an Israelis und Palästinenser, die Gewalt zu beenden. „Wir müssen dringend nach Wegen suchen, raus aus der Spirale der Gewalt zu kommen“, sagte er nach einem Treffen mit dem jordanischen Außenminister Nasser Dschudeh in Amman. Zugleich dämpfte er die Erwartungen an seine Reise. „Deutschland darf sich in einer solchen Situation nicht übernehmen. Wir sind hier nicht in einer Vermittlungs- oder Mediatorenrolle.“
Die radikal-islamische Hamas und mit ihr verbündete Milizen schossen seit Beginn des jüngsten Konflikts 1030 Raketen auf Israel ab. Allein Montag waren es mehr als 70, wie ein Militärsprecher sagte. Am Nachmittag heulten in der Metropole Tel Aviv wieder die Sirenen. Kurz darauf waren dumpfe Detonationen zu hören, die Abschussgeräusche des Abwehrsystems „Eisenkuppel“. Dieses fängt die meisten Raketen über bewohntem Gebiet ab — ihm haben es die Israelis zu verdanken, dass sie bislang keine Todesopfer zu beklagen haben. Auf palästinensischer Seite stieg die Zahl der Todesopfer auf mindestens 179.
Die Hamas schickte erstmals eine Drohne nach Israel — sie wurde unweit der Stadt Aschdod von einem Abwehrsystem zerstört. Ein Sprecher des israelischen Militärs sagte, es sei unklar, um welches Modell es sich bei der abgeschossenen Drohne handele: ein aus dem Iran eingeschmuggeltes Fluggerät oder eine Eigenproduktion der Hamas. Er bestätigte Befürchtungen, wonach die Hamas Fluggeräte mit Kameras oder mit Sprengstoff bestücken könnte. Red
“ Tagesthemen S. 5/Leben S.