Nationalfeiertag: Hollande spricht über Trierweiler-Affäre
Paris (dpa) - Frankreichs Präsident François Hollande hat nach einem Eklat um seine Lebensgefährtin diese angewiesen, familiäre Differenzen nicht in der Öffentlichkeit auszutragen.
Er habe seine Lebenspartnerin Valérie Trierweiler sowie seine Familie gebeten, die Trennung zwischen privatem und öffentlichem Leben „penibel zu respektieren“, sagte Hollande in einem Fernsehinterview zum französischen Nationalfeiertag am Samstag. Hollande hatte zuvor erstmals als Präsident die Militärparade zum 14. Juli entlang der Pariser Champs-Élysées abgenommen. Während der prunkvollen Feier fuhr er in einem offenen Armeefahrzeug.
Tausende Schaulustige verfolgten entlang der Champs-Élysées die Militärparade. Nahezu 5000 Mitglieder des Heeres, der Luftwaffe, der Marine und des Zivilschutzes nahmen daran teil, Hunderte Pferde und Militärfahrzeuge, Dutzende Kampfflugzeuge und Hubschrauber komplettierten das Bild. Auch Soldaten eines Jägerbataillons der Bundeswehr waren dabei, um an den 50. Jahrestag der deutsch-französischen Aussöhnung zu erinnern. Die deutsch-französischen Beziehungen nannte Hollande in seinem Interview offen, ausgewogen und respektvoll.
„Ich glaube, dass private Angelegenheiten privat geklärt werden müssen“, sagte Hollande den Sendern TF1 und France 2. „Das habe ich denjenigen gesagt, die mir nahestehen.“ Hintergrund der mit Spannung erwarteten ersten Erklärung zum Eklat sind öffentlich ausgetragene Differenzen zwischen Trierweiler, Hollandes Sohn Thomas und seiner ehemaligen Lebenspartnerin Ségolène Royal. Die sozialistische Spitzenpolitikerin ist auch Mutter seiner vier Kinder.
Trierweiler (47) hatte vor der Wahl zur Nationalversammlung im Kurznachrichtendienst Twitter den Gegenkandidaten von Royal (58) unterstützt - und Hollande damit den ersten Skandal seiner Amtszeit beschert. Hollande hatte den Franzosen vor seiner Wahl versprochen, seine Privatsphäre und sein öffentliches Amt strikt zu trennen.
Seit der Twitter-Affäre hatte Trierweiler sich bei öffentlichen Auftritten zurückgehalten. Am Samstag zeigte sich die Journalistin während der Parade erstmals wieder an der Seite des Präsidenten in der Öffentlichkeit. Das Präsidenten-Interview am Nationalfeiertag ist eine alte Tradition in Frankreich, die Hollande nach einer fünfjährigen Pause wieder ins Leben gerufen hat.
In dem Interview verteidigte der Präsident seine Wirtschaftspolitik - zwei Tage nachdem PSA Peugeot Citroën, der größte Autobauer des Landes und zweitgrößter in Europa, einen drastischen Stellenabbau angekündigt hat. 8000 Jobs sollen europaweit gestrichen werden. Hollande nannte das „inakzeptabel“. PSA müsse die Zahl der geplante Stellenstreichungen reduzieren. Der Staat werde nicht einfach nur zuschauen. Hollande räumte ein, dass Frankreich ein „Wettbewerbsproblem“ habe.