Papst feiert 85. Geburtstag - Viele Gratulanten aus Bayern

Rom/München (dpa) - Mit Gratulanten vor allem aus der bayerischen Heimat hat Papst Benedikt XVI. in Rom seinen 85. Geburtstag gefeiert. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und der Münchner Kardinal Reinhard Marx führten eine Delegation von mehr als 150 Bayern an.

Auch der Papst-Bruder Georg Ratzinger (88) war von Regensburg nach Rom gekommen. Benedikt ist einer der ältesten Päpste in der Geschichte der katholischen Kirche. Er wurde am 16. April 1927 im oberbayerischen Marktl geboren und noch am selben Tag in der Pfarrkirche seines Heimatortes auf den Namen Joseph Aloisius Ratzinger getauft.

Seinen Geburtstag wollte der Papst eigentlich gar nicht feiern, sondern als normalen Arbeitstag gestalten, wie sein Privatsekretär Georg Gänswein sagte. Doch allein die hochrangige Delegation aus dem Freistaat erforderte drei Privataudienzen im Apostolischen Palast, Benedikts Residenz.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gratulierte schriftlich. Sie wünsche dem Papst „für sein weiteres Wirken zum Wohle aller Menschen in der Welt gute Gesundheit sowie Gottes reichen Segen“, betonte sie in einem Glückwunschschreiben, wie Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin mitteilte. Der Besuch Benedikts 2011 in seiner deutschen Heimat sei unvergesslich und bereichernd gewesen - auch für sie persönlich, erklärte die Tochter eines evangelischen Pastors.

Der Papst eröffnete seinen Ehrentag mit einem Gottesdienst in der Paolina-Kapelle im Apostolischen Palast. Bei der Messfeier standen Bayerns Bischöfe und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch aus Freiburg, mit am Altar. In seiner Predigt habe Benedikt von seinem Leben, den Hoffnungen und der letzten Wegstrecke gesprochen, sagte Seehofer bei einem Empfang am Nachmittag „hoch beeindruckt“.

Seehofer bescheinigte dem Papst „Weisheit und Umsicht“ bei der Leitung der katholischen Kirche. Dabei lasse er stets seine tiefen Wurzeln in seiner bayerischen Heimat erkennen. „Er verkörpert wie kein anderer das spirituelle Bayern“, sagte Seehofer.

Unter die zahlreichen Gratulanten reihte sich auch die italienische Bischofskonferenz ein. Sie wünschte Benedikt in einem Telegramm ein langes Pontifikat auf dem Stuhl Petri und würdigte seine Lehre und „unermüdliche“ Führung der katholischen Weltkirche. Glückwünsche kamen zudem vom italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano und Regierungschef Mario Monti.