Schröder hat jeden politischen Anstand verloren
Spätestens nach der Geburtstagsparty mit Freund Putin ist klar: Gerhard Schröder hat jeden politischen Anstand verloren. Nicht nur, weil es illoyal ist, mit dem russischen Präsidenten zu feiern, während die eigene Regierung gerade Sanktionen gegen ihn durchsetzt und deutsche Geiseln in den Händen pro-russischer Milizen sind.
Das Hauptproblem ist, dass Schröder seit dem Ende seiner Kanzlerschaft Dinge miteinander verquickt, die sich ausschließen. Er kann nicht als Altkanzler Meinungen äußern, während er gleichzeitig als Lobbyist die Interessen eines halbstaatlichen russischen Konzerns vertritt. Schröder müsste wissen, dass das nicht zusammenpasst. Stattdessen wirbt er auf Veranstaltungen für Putins Machtpolitik. Für Deutschland ist Schröders Befangenheit ein Verlust. Wäre er mehr Staatsmann geblieben, hätte er ein wertvoller Vermittler zwischen Berlin und Moskau sein können.