Schweden gedenkt ermordeter Politikerin Anna Lindh
Stockholm (dpa) - Zehn Jahre nach der Ermordung der schwedischen Außenministerin Anna Lindh haben am Mittwoch die Sozialdemokraten in Schweden der beliebten Politikerin gedacht. Ein Attentäter hatte die zweifache Mutter am 10. September 2003 bei einem Kaufhausbesuch ohne Leibwächter in Stockholm niedergestochen.
In der Nacht zum 11. September war Lindh im Krankenhaus gestorben.
Der Anschlag hatte ganz Schweden schockiert und an die Ermordung des schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme 1986 erinnert. Für Mittwoch waren mehrere Gedenkveranstaltungen geplant. Lindhs Angreifer wurde schnell gefasst und später wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Sohn serbischer Einwanderer, der im Gefängnis die schwedische Staatsbürgerschaft ablegte und die serbische annahm, gilt als schwer psychisch gestört.
Die damals 46-jährige Lindh galt in der sozialdemokratischen Partei als Anwärterin auf den Posten der Regierungschefin und damit auf die Nachfolge des früheren Ministerpräsidenten Göran Persson. Jahre nach Lindhs Tod hatte es Vorwürfe wegen Behandlungsfehlern nach dem Anschlag gegeben. Eine Untersuchung der Gesundheitsbehörde in Stockholm konnte den Ärzten aber keine Fehler nachweisen.