Sieg der Konservativen bei Wahlen in Zypern
Nikosia (dpa) - Bei den Parlamentswahlen im griechischen Teil Zyperns haben die oppositionellen Konservativen klar gewonnen. Nach Auszählung aller Stimmen lag die Demokratische Gesamtbewegung (DISY) mit 34,3 Prozent klar vorn (2006: 30,3 Prozent).
Die Konservativen werden mit 20 Abgeordneten im Repräsentantenhaus in Nikosia vertreten sein. Auch die zweitstärkste Kraft im Repräsentantenhaus, die kommunistische „Aufbaupartei des Arbeitenden Volkes“ (AKEL), hat mit 32,7 Prozent im Parlament zugelegt (2006: 31,3 Prozent). Die Kommunisten werden 19 Sitze im neuen Parlament erhalten, wie das vorläufige amtliche Endergebnis ergab.
DISY-Präsident Nikos Anastasiadis erklärte nach dem Wahlsieg seiner Partei, er sei zur Kooperation zur Überwindung der Teilung der Insel bereit. „Wir sind bereit richtige Bewegungen zu unterstützen“, sagte der Wahlsieger.
Drittstärkste Kraft wird die Demokratische Partei (DIKO) mit 15,8 Prozent (2006: 17,9 Prozent) und neun Abgeordneten. 8,9 Prozent und fünf Sitze erhält nach dem Endergebnis die sozialistische Partei EDEK (2006 8,91). Den Einzug ins Parlament schaffen auch die kleinere konservative Partei Europäische Partei (EUROKO) mit 3,9 Prozent und zwei Mandaten (2006: 5,75 Prozent) und die keine Partei der Ökologen mit 2,2 Prozent und einem Abgeordneten (2006: 1,95 Prozent).
Die Kommunisten (AKEL) und die Demokratische Partei (DIKO) unterstützen den linken Präsidenten Dimitris Christofias, der das Land bis Februar 2013 führen wird. Außenpolitisch spielen diese Wahlen kaum eine Rolle. Die Wahlen für das Parlament gelten als eine Art Stimmungsbarometer für die Präsidentschaftswahl 2013. Das Land wird vom Präsidenten regiert, den das Volk direkt wählt.
Zypern ist seit 1974 geteilt. Im Norden gibt es die international nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern, die von türkischen Truppen besetzt ist. International anerkannt ist die Republik Zypern im Südteil der Insel, der überwiegend von griechischen Zyprern bewohnt wird. Die Insel ist Mitglied der EU seit 2004. Die Vereinten Nationen (UN) führen seit Jahrzehnten Gespräche zur Überwindung der Teilung.