Syriens Verbündeter Russland macht Druck auf Assad
Damaskus/Moskau (dpa) - Selbst Unterstützer des Regimes sind inzwischen überzeugt, dass es in Syrien so nicht weiter gehen kann. Die Araber wollen, dass Moskau Assad zur Räson bringt.
Russland und die Arabische Liga forderten gemeinsam die Führung in Damaskus auf, ihre Pläne für einen Dialog mit der Opposition in die Tat umzusetzen. „Den Worten sollten konkrete Taten folgen“, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Mittwoch in Moskau. Russland sei bereit zu einem Treffen in Moskau. Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi, forderte Russland auf, seinen Einfluss auf die Führung in Damaskus zu nutzen, damit die Krise in Syrien friedlich gelöst werde.
Vertreter der syrischen Regierung und von Oppositionsgruppen werden kommende Woche in Moskau erwartet. Eine militärische Lösung des Konflikts sei aussichtslos, sagte Lawrow. „Das ist ein Weg ins Nirgendwo, ein Weg zur Auslöschung des Volkes“, sagte Lawrow der Agentur Interfax zufolge auf dem russisch-arabischen Forum in Moskau.
Nach jüngsten Schätzungen der Vereinten Nationen werden demnächst 2,5 Millionen Syrer auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sein. Die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe, Valerie Amos, hatte am Dienstag in Genf berichtet, die Zahl der Flüchtlinge sei inzwischen auf 860 000 gestiegen. 97 Prozent der syrischen Flüchtlinge würden von den Nachbarländern Türkei, Libanon, Irak und Jordanien beherbergt.
Bei einem Angriff der syrischen Luftwaffe östlich von Damaskus kamen unterdessen nach Angaben von Regimegegnern 24 Menschen ums Leben. Unter den Toten, die zum Teil unter den Trümmern ihrer Häuser in dem Vorort Hamuria begraben wurden, seien mehrere Kinder, berichtete die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter. Mehrere Dutzend Menschen seien verletzt worden.
Ein Revolutionskomitee berichtete, Kämpfer der von Deserteuren gegründeten Freien Syrischen Armee (FSA) hätten in Duma nordöstlich von Damaskus ein Kampfflugzeug des Typs „Mig“ abgeschossen.
Staatliche Medien berichteten, die Regimegegner hätten mit Mörsergranaten auf einen Sportclub in Damaskus gefeuert. Der Fußballspieler Jussif Suleiman, der für den Erstligisten Al-Wathba spielt, sei dabei ums Leben gekommen. Weitere Spieler seien verletzt worden. Der Tischrien-Sportclub gilt als Treffpunkt von Anhängern des Regimes von Präsident Baschar al-Assad.