Syrisches Regime geht brutal gegen Gegner vor

Beirut/Kairo (dpa) - Das syrische Regime geht ungeachtet internationaler Sanktionen weiter mit brutaler Härte gegen seine Gegner vor. Brennpunkt der Proteste ist die Stadt Homs.

Dort seien auch 40 Soldaten desertiert und zu den Regimegegnern übergelaufen, sagte ein syrischer Aktivist im Libanon am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Es habe heftige Schusswechsel zwischen den Deserteuren und regimetreuen Soldaten gegeben. Bei Einsätzen gegen Regimegegner haben syrische Sicherheitskräfte nach Angaben von Aktivisten am Mittwoch insgesamt bis zu 34 Menschen getötet.

Die meisten Opfer habe es in der Protesthochburg Homs gegeben. „Die syrischen Truppen benutzen Panzer, um Gebiete in ganz Homs zu beschießen, Scharfschützen, um Menschen zu töten, und Helikopter, um fliehende Demonstranten zu jagen“, sagte ein Mitglied der Oppositionsbewegung in Libanon. „Die Sicherheitskräfte töten die Verletzten an den Eingängen der Krankenhäuser in Homs.“ Eine unabhängige Bestätigung der Angaben ist nicht möglich, da ausländische Journalisten nicht nach Syrien dürfen.

Das syrische Staatsfernsehen zeigte unterdessen Bilder von 13 getöteten Soldaten. Angaben, wie und wo die Männer ums Leben kamen, wurden nicht gemacht.

Auf der Suche nach Regimegegnern haben syrische Truppen ein Dorf im Nordwesten des Landes gestürmt. Geschützt von Panzern seien Regierungskräfte am Donnerstag in zehn gepanzerten Fahrzeugen und Geländewagen in die Ortschaft Iblin in der Region Dschebel al-Sawija gekommen. Das berichtete Rami Abdelrahman, Vorsitzender einer in Großbritannien ansässigen Büros für Menschenrechte in Syrien. „Es waren viele Schüsse zu hören, als die Truppen das Dorf stürmten“, sagte er.