Bangkok gleicht einer Stadt im Krieg
In Thailand wächst die Angst vor einem Bürgerkrieg. Sieben Tote bei Zusammenstößen.
Bangkok. Brennende Barrikaden, umgestürzte Autos, peitschende Gewehrsalven: Die Innenstadt der thailändischen Metropole Bangkok gleicht immer mehr einer Kriegszone. Die seit zwei Monaten dauernde Konfrontation zwischen Sicherheitskräften und Regierungsgegnern ist am Freitag eskaliert.
Seit die Armee am Donnerstag mit ihrer jüngsten Offensive gegen die Demonstranten begann, kamen sieben Menschen ums Leben, mindestens hundert wurden verletzt. Einem der Protestanführer wurde mitten im Interview mit Journalisten in den Kopf geschossen. Ein französischer Reporter wurde verletzt.
Auf den Straßen vor geschlossenen Edelboutiquen und Fünf-Sterne-Hotels bezogen die Soldaten am Freitag mit Gewehr im Anschlag Stellung und feuerten unter anderem Tränengasgranaten.
Die Regierung versicherte, dass nur Gummigeschosse eingesetzt würden, doch wurde ein Korrespondent von France 24 von drei Kugeln getroffen, berichtete ein Kollege. "Sein Zustand ist ernst", so der Journalist. "Die Armee hat heftig mit scharfer Munition auf die Demonstranten geschossen."
Die Rothemden haben geschworen, bis zum letzten Mann in ihrem besetzten Camp zu bleiben. "Wir wollen nur, dass das Parlament aufgelöst wird", sagte ihr Sprecher Sean Boonpracong. "Wir wollen keinen Bürgerkrieg." Er machte die Armee für die Eskalation der Gewalt verantwortlich. Augenzeugen berichteten, dass sich die Demonstranten mit Steinen und anderen Wurfgeschossen eingedeckt haben. 15.000 Menschen seien dort, viele Frauen und Kinder.