Selbstdarstellung der eigenen Vielfalt
In mehreren Messehallen werben christliche Gruppen, Gemeinden und Vereine für ihre Sache - mal informativ, mal originell, mal kämpferisch, mal entspannt.
München. Was wird vom christlichen Tun wahrgenommen? Was nehmen Christenselbst von sich wahr? Ein wesentlicher Bestandteil aller Kirchen- undKatholikentage ist die Selbstdarstellung im besten Sinne. Auf demÖkumenischen Kirchentag nennt sich dieser gleich auf mehrereMessehallen verteilte Flickenteppich der Vielfalt Agorá. So hieß imantiken Griechenland der öffentliche Platz. Und ein Bummel über ihn istein Spaziergang des Staunens.
Eine unübersehbare Zahl an Ständen zeigt, wie viel an christlichemTun möglich und wirklich ist. Die Peru-Freunde aus Mülheim an der Ruhrneben einer Übersicht über gotische Basiliken im Ostseeraum. Diekatholische Schwerhörigenseelsorge neben der Kinderhilfe Bethlehem.Die ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche neben derDeutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe.
Christliche Gruppen, Gemeinden und Vereine werben für ihre Sache -mal informativ, mal originell, mal kämpferisch, mal entspannt. Am Standdes Freiwilligendienstes in Südafrika vergnügen sich ein paarJugendliche am Kicker. Der Förderverein Abrahams Herberge verbessertseine Einnahmen mit dem Verkauf von Olivenholzprodukten - undpräsentiert dabei seine Begegnungsstätte nahe Jerusalem und dievereinseigenen Projekte als eine "Brücke zum Frieden", Anlaufstationfür Christen, Juden und Muslime.
Kirchentage, so hatte der Hamburger Religionspädagoge FulbertSteffensky im Vorfeld des Treffens von München geschrieben, seiengeeignet, das christliche Schmoren im eigenen Milieusaft zu beenden.Die Agorá ist so gesehen ein fortwährendes Schnuppern an den Kochtöpfender deutschen und internationalen Christenheit.