Mixa: Schläge mit der Faust, mit Stock und Gürtel
Neue Details zeigen, wie brutal der zurückgetretene Bischof Walter Mixa Kinder misshandelte.
Augsburg. Das Sündenregister von Walter Mixa nahm immer dramatischere Ausmaße an: Prügel für Heimkinder, Unterschlagung von Stiftungsgeldern - und dann auch noch sexueller Missbrauch? Letzteres zumindest hat sich nicht erhärtet, die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat ihre Vorermittlungen eingestellt.
Umso deutlicher tritt nun allerdings zutage, wie grausam der zurückgetretene Bischof von Augsburg in seiner Zeit als Stadtpfarrer von Schrobenhausen in den 1970er Jahren Heimkinder behandelte. Sonderermittler Sebastian Knott berichtet von schlimmen Drohungen und von Schlägen mit der Faust, dem Stock, dem Gürtel.
Fast zeitgleich werden die Informationen bekannt: Während die Staatsanwaltschaft in Ingolstadt das Ende der Vorermittlungen wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauchs verkündet, nennt Knott in Schrobenhausen erschütternde Details zum Umgang Mixas mit den Kindern im Waisenhaus St. Josef. Die Aussagen ehemaliger Heimkinder seien glaubwürdig, versichert er. Es entsteht ein Bild, das den heute 69-jährigen Mixa als frömmelnden Peiniger zeigt, der angeblich unartigen Kindern prügelnd den Satan "austreiben" will.
Der Bericht, den Sonderermittler Knott in Schrobenhausen vorstellte, dürfte bei vielen Gläubigen für die entsetzte Frage sorgen, wie solch ein Mann es in der katholischen Kirche so weit bringen konnte. Mit einem Vokabular, das eher an Mittelalter und Inquisition erinnert, soll Mixa in Schrobenhausen die Heimkinder zwischen 1975 und 1996 bedroht haben.
"Du landest im Fegefeuer", soll er gesagt haben und auch "In dir ist der Satan". Oder: "Ich werde dir schon die schmutzigen Gedanken austreiben." Die Nonnen des Heimes hätten sich auf den Stadtpfarrer als Zuchtmeister für die Kinder verlassen, sollen ihn beim Prügeln sogar angestachelt haben.
Knotts Bericht über die Gespräche mit den ehemaligen Heimkindern spart üble Einzelheiten nicht aus: "Herr Mixa zog ihm die Hose herunter und prügelte mit einem Stock auf den nackten Hintern. Nach fünf bis sechs Schlägen begann der Betroffene zu weinen. Danach brach der Stecken ab und Herr Mixa lockerte seinen Hosengürtel und schlug noch fünf- bis sechsmal zu."