Berliner Fruchtfolge
Dass Politiker nach ihrem Karriereende in die Wirtschaft oder auf andere prestigeträchtige Posten wechseln, gehört mittlerweile gewissermaßen zur Berliner Fruchtfolge. Siehe Ronald Pofallas beabsichtigten Seitenwechsel zur Bahn, siehe Annette Schavans Berufung zur Botschafterin im Vatikan.
Wohl wissend, dass diese Versorgungspraxis in der Öffentlichkeit nicht gut ankommt, hat der angehende Rheinmetall-Lobbyist Niebel immerhin eine kleine Schamfrist verstreichen lassen.
Dennoch hat sein Wechsel einen unschönen Beigeschmack. Im Bundessicherheitsrat war der FDP-Mann direkt an Entscheidungen zu Rüstungsexporten beteiligt — Rheinmetall kann diese Expertise derzeit gut gebrauchen. Gerade, wenn es mit dem Kriegswaffenverkauf nicht richtig läuft, kann Entwicklungshilfe nicht schaden.