Bulgarische Polizisten gehen in Dortmund auf Streife

Die Zahl der Armutsflüchtlinge ist in Duisburg und Dortmund massiv gestiegen. Jetzt bekommen die Städte Hilfe.

Duisburg/Dortmund. Die beiden Ruhrgebietsmetropolen Dortmund und Duisburg haben besonders große Probleme: Die Zahl der Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien steigt massiv. Allein in Duisburg leben 8000 dieser Armutsflüchtlinge. Damit die Situation sich in den Städten verbessert, geht man jetzt einen besonderen Weg: In der Dortmunder Nordstadt fahren Polizisten seit einigen Tagen Streife mit Kollegen aus Bulgarien. Auch für Duisburg ist eine Zusammenarbeit geplant. Ob Menschenhandel, Zwangsprostitution oder Diebesbanden: Von der Zusammenarbeit erhoffen sich beide Seiten Erkenntnisse zu den grenzübergreifenden Strukturen der Kriminalität, die mit der Armutszuwanderung einhergeht.

„Wir haben 2011 sehr gute Erfahrungen mit einer Kooperation gemacht“, so Amanda Vorderderfler, Pressesprecherin der Polizei Dortmund. Die bulgarischen Polizisten brächten wichtige Hintergrundinformationen in die Arbeit ein, zum Teil hätten sie kriminell auffällig gewordene Landsleute auf der Straße wiedererkannt.

Die Stadt Duisburg ist in Verhandlungen mit den bulgarischen und rumänischen Botschaften. „Ende Oktober, Anfang November wird Unterstützung aus Rumänien da sein“, sagte Sozialdezernent Reinhold Spaniel gestern. „Es geht vor allem um die Sprachkenntnisse, um Kommunikation — ohne ist Polizeiarbeit nicht möglich.“

Darüber hinaus habe er bereits eine Zusage der bulgarischen Botschaft, die Personal als sogenannte „Integrationslotsen“ zur Verfügung stellen will. Als eine Art Sozialarbeiter sollen die Muttersprachler den Zugewanderten kulturelles Basiswissen vermitteln, bei Behördengängen helfen, bei Konflikten in der Nachbarschaft vermitteln.

In Dortmund und auch in Duisburg hatte es Diskussionen um verwahrloste „Problemhäuser“ gegeben, in denen viele zugewanderte Bulgaren und Rumänen unter schwierigen Bedingungen leben.