Bundestagswahl: Herzschlag-Finale um die Macht
Das Rennen zwischen Schwarz-Gelb und der Opposition ist äußerst knapp.
Berlin. Deutschland hat die Wahl: 61,8 Millionen Bundesbürger entscheiden am Sonntag, wer künftig regiert — davon allein 13,2 Millionen in Nordrhein-Westfalen. Nach allen Umfragen hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gute Aussichten, vier weitere Jahre im Amt zu bleiben — möglicherweise aber mit einem neuen Koalitionspartner.
Die amtierende schwarz-gelbe Koalition steht nach den letzten Umfragen auf der Kippe. Möglich wäre die Neuauflage einer großen Koalition aus Union und SPD oder erstmals Schwarz-Grün. Ein rot-rot-grünes Bündnis schließt die SPD aus.
Laut letztem ZDF-„Politbarometer“ haben die Regierungspartner nur noch einen minimalen Vorsprung vor der Opposition. Umfragen von Forsa und Allensbach sahen am Freitag dagegen ein Patt zwischen den Lagern.
Mit Spannung erwartet wird das Abschneiden der euro-skeptischen Alternative für Deutschland (AfD), die erstmals bei einer Bundestagswahl antritt, sowie das FDP-Ergebnis. Die Liberalen müssen um einen Wiedereinzug ins Parlament bangen. Sie werben im Endspurt massiv um Zweitstimmen von Unionswählern.
Interessant wird auch, ob die Wahlbeteiligung weiter sinkt. 2009 lag sie bei 70,8 Prozent. Die beiden Altkanzler Helmut Kohl (CDU) und Gerhard Schröder (SPD) riefen dazu auf, vom Wahlrecht Gebrauch zu machen.
Insgesamt gehen für den 18. Deutschen Bundestag 34 Parteien mit annähernd 4500 Kandidaten ins Rennen. Die Wahllokale öffnen um 8 Uhr. Die ersten Prognosen der großen Fernsehsender gibt es dann mit Ende der Stimmabgabe um 18 Uhr, gefolgt von den Hochrechnungen. Das vorläufige amtliche Endergebnis wird erst in der Nacht erwartet.
In seiner letzten Sitzung vor der Wahl stoppte der rot-rot-grün dominierte Bundesrat am Freitag noch mehrere Vorhaben von Schwarz-Gelb. Grünes Licht gab es allerdings für die neuen Regeln bei Verkehrssünden. Red