Der neue Typ Einbrecher: mobil und gut vernetzt

Innenminister De Maizière stellt die neue Kriminalstatistik vor. Eigentumsdelikte auf dem Vormarsch.

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Berlin. Deutschland sei im internationalen Vergleich ein sicheres Land. Das betonte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) gestern bei der Vorstellung der neuesten Kriminalstatistik in Berlin. Allerdings gibt es auch Anlass zur Sorge. Die Internet-Kriminalität nimmt zu, und bandenmäßig organisierte Einbrecher machen der Polizei immer stärker zu schaffen.

Die Polizei hat 5,96 Millionen Straftaten registriert. Das entspricht dem Niveau der Vorjahre. Die Zahl der deutschen Tatverdächtigen sank um 2,3 Prozent auf 1,56 Millionen. Dagegen stieg die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen um 7,2 Prozent auf 538 449. Es gibt aber ausländerspezifische Delikte wie illegales Einreisen, so dass sich die Zahlen nicht vergleichen lassen. Die Aufklärungsquote lag bei 54,5 Prozent.

In den Stadtstaaten, allen voran Berlin. Dort gab es im letzten Jahr 15 000 Fälle bezogen auf 100 000 Einwohner. Das war ein Plus von 1,6 Prozent. Am sichersten ist es in Bayern. Dort wurden 5073 Straftaten auf 100 000 Einwohner registriert. Das ist ein Anstieg von 1,3 Prozent.

Vor allem Diebstähle beherrschen die polizeiliche Statistik. 2013 lag ihr Anteil an der Gesamtkriminalität bei 40 Prozent. Ein deutlicher Anstieg ist wie schon vorab bekanntgeworden bei Wohnungseinbrüchen zu verzeichnen. Mit fast 150 000 Fällen waren es 3,7 Prozent mehr als im letzten Jahr. Bei schweren Diebstählen aus Boden- oder Kellerräumen wurde gar ein Anstieg um mehr als elf Prozent registriert.

NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) sprach von einem „neuen Typ Einbrecher“. Die Täter seien mobil, gut vernetzt und machten nicht vor Ländergrenzen halt. Obendrein arbeiteten sie nach dem Muster der Organisierten Kriminalität.

Ja. So ging zum Beispiel die Anzahl der Körperverletzungen und Sachbeschädigungen zurück. Auch der sexuelle Missbrauch von Kindern hat erstmals seit 2009 wieder leicht abgenommen. Hier gab es 12 437 Straftaten, 1,5 Prozent weniger als 2012.

Besonders die Computer-Sabotage bereitet den Sicherheitsbehörden Probleme. Hier stieg die Fallzahl auf 12 766 (plus 17,6 Prozent). Zugleich stagniert die Aufklärungsquote bei der Cyberkriminalität: Nur etwa jeder vierte Fall wird von der Polizei gelöst.