Die Brücken bröckeln: NRW verhängt Tempolimit auf A 3

Auf dem meistbefahrenen Autobahnstück in NRW wird es noch enger. Tempo 60 statt 100 am Kreuz Leverkusen.

Düsseldorf. Die Autobahnbrücken in Nordrhein-Westfalen werden immer mehr zu Gefahrenpunkten: Am Montag kündigte Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) an, auf der Brücke der A 3 im Autobahnkreuz Leverkusen werde im Laufe der Woche in beiden Fahrtrichtungen das Tempo auf 60 abgesenkt.

Zudem werden die Fahrbahnen in beiden Richtungen verengt. „Das ist ein weiteres Alarmzeichen dafür, dass dringend etwas bei der Infrastruktur passieren muss“, sagte Groschek am Montag. Die Brücke muss dringend verstärkt werden.

Die Brücke wird täglich von rund 170 000 Fahrzeugen befahren, darunter mehr als 17 000 Lkw. „Das ist eine viel größere Belastung, als sie damals beim Bau angenommen wurde. Und sie ist auch viel höher als die, die heute in Rechenmodellen vollzogen werden kann“, sagte Groschek.

Die Sanierungsarbeiten und mit ihnen die Tempoeinschränkung werden drei bis sechs Monate dauern. Die Kosten sind noch nicht ermittelt, werden aber auf einen Millionenbetrag geschätzt.

Rund 3,5 Milliarden Euro beträgt der Sanierungsstau in den kommenden zehn Jahren allein bei den rund 375 Brücken über Autobahnen, deren Zustand derzeit in NRW als kritisch angesehen wird. „Das ist mit den derzeitigen Mitteln nicht zu bezahlen“, sagte Groschek.

Sein Vorschlag: Die Lkw-Maut müsse künftig auch von Transportern ab 7,5 Tonnen bezahlt werden. Bisher sind Lastwagen ab zwölf Tonnen abgabepflichtig und müssen die Maut lediglich auf den Autobahnen zahlen. Groscheks Vorschlag: ab 7,5 Tonnen auf allen Straßen. Erwartet werden Einnahmen in Milliardenhöhe.

Weitere Einschränkungen oder gar Sperrungen für Lkw über 7,5 Tonnen wie bei der nur knapp drei Kilometer entfernten Brücke der A 1 über den Rhein schloss Groschek nicht aus. „Wir untersuchen derzeit alle Bauwerke. Wir wissen nicht, was uns da begegnet“, sagte er. Es müsse ein bundesweites Investitionsprogramm her.“