Die Politik hat nichts gelernt

Es ist ein trauriges Signal, das Berlin in die Welt sendet: Flüchtlinge, die in Deutschland Schutz suchen, kommen in ein Klima von Ablehnung und Aggression. Schnell werden da Erinnerungen wach an das Jahr 1992, als Steine werfende Neonazis und johlende Zuschauer in Rostock-Lichtenhagen eine hässliche deutsche Fratze zur Schau stellten.

Heute zeigt sich, dass die Politik aus den Erfahrungen von damals offenbar nichts gelernt hat. Sie ignoriert die Ängste der Bürger vor Asylbewerberheimen in ihren Wohngebieten und überlässt das Feld damit fahrlässig rechten Gruppierungen.

Dabei müssen wir nur nach Syrien, Ägypten oder Tunesien schauen, um zu wissen, dass die Zahl der Asylsuchenden in Deutschland weiter zunehmen wird. Deshalb reichen keine empörten oder wohlmeinenden Politiker-Reden. Die Kommunen dürfen mit dem Problem nicht allein gelassen werden. Alle Beteiligten müssen an einen Tisch, denn ein zweites Lichtenhagen darf es nicht geben.