dpa-Nachrichtenüberblick Politik

Papstwahl in Rom hat begonnen

Rom (dpa) - Im Vatikan hat die mit Spannung erwartete Wahl des nächsten Papstes begonnen. In einer feierlichen Prozession zogen 115 Kardinäle aus allen Teilen der Welt in die Sixtinische Kapelle ein. Jeder Purpurträger leistete einzeln den Schwur zur Geheimhaltung. Am frühen Abend ertönte dann das „extra omnes“ - „Alle raus“ für die Begleiter. Das eigentliche Konklave begann hinter verschlossenen Türen. Ein erstes Votum noch am Abend gilt als wahrscheinlich. Dass es noch heute weißen Rauch als Zeichen für einen neu gewählten Kirchenführer geben könnte, gilt dagegen als höchst unwahrscheinlich.

CNN-Umfrage: Afrikaner bereit für Papst aus Afrika

Atlanta (dpa) - Eine überwältigende Mehrheit der Afrikaner glaubt einer Umfrage des US-Senders CNN zufolge, dass die Zeit für einen afrikanischen Papst gekommen sei. Afrika sei reif für einen schwarzen Papst, meinten 82 Prozent der 20 000 telefonisch Befragten laut CNN. Allerdings denken nur 61 Prozent, dass auch die Welt dafür bereit sei. Kardinal Peter Turkson aus Ghana gilt zumindest in den englischen Wettbüros als einer der Favoriten für den Stuhl Petri.

Kanzlerin: Arbeitsleben muss familienfreundlich werden

Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat vor Spitzenvertretern der Wirtschaft für ein familienfreundlicheres Arbeitsleben geworben. Künftig werde die Bundesregierung einmal im Jahr darüber berichten, wie Familie und Beruf in Einklang zu bringen seien, wie sich Teilzeitangebote entwickelten und wie es um die Kinderbetreuung bestellt sei, kündigte die Kanzlerin an. Auch die steuerliche Abrechnung von haushaltsnahen Dienstleistungen für Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen lasse sich verbessern.

Altkanzler Schröder kann mit Änderungen an „Agenda 2010“ leben

Berlin (dpa) - Altkanzler Gerhard Schröder hat sich mit den Korrekturen an seiner „Agenda 2010“ im SPD-Wahlprogramm einverstanden erklärt. Wenn die Grundprinzipien der Agenda erhalten bleiben, sei er der letzte, der etwas dagegen habe, sagte er nach seinem ersten Besuch in der SPD-Bundestagsfraktion seit November 2005. Schröder hatte am Donnerstag vor zehn Jahren den Startschuss für die „Agenda 2010“ gegeben. Die Fraktion hatte ihn aber vor allem wegen seines Neins zum Irak-Kriegs eingeladen.

Koalition will Geschlossenheit bei Homo-Ehe zeigen

Berlin (dpa) - Im Ringen um mehr Gleichberechtigung für Homo- Paare will die Koalition nun doch geschlossen auftreten und Alleingänge einzelner Gruppen vor dem Karlsruher Steuer-Urteil vermeiden. Abweichler in den eigenen Reihen wollen nach Angaben aus Union und FDP Anträge der Opposition für eine bessere Gleichstellung von Homosexuellen nicht unterstützen. Mit Blick auf einen Grünen-Antrag zur Gleichberechtigung von homosexuellen Paaren im Adoptionsrecht sagte FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle, man lasse sich in der Regierungskoalition nicht auseinanderdividieren.

Kritik an Verfassungsänderungen in Ungarn

Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich besorgt über die Verfassungsänderungen in Ungarn geäußert. Bei einem Treffen mit Ungarns Staatspräsident Janos Ader in Berlin habe die Kanzlerin die umstrittenen Beschlüsse des Parlaments kritisch angesprochen, hieß es aus deutschen Regierungskreisen. Die internationale Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch forderte die EU auf, gegen das mitteleuropäische Mitgliedsland einzuschreiten. Die ungarische Regierung respektiere den Rechtsstaat nicht, heißt es in einer Erklärung der Organisation.