dpa-Nachrichtenüberblick Politik

Hollande tritt für Frankreichs Sozialisten gegen Sarkozy an

Paris (dpa) - Der Sozialist François Hollande wird bei der französischen Präsidentenwahl im kommenden Frühjahr den konservativen Amtsinhaber Nicolas Sarkozy herausfordern. Nach der Stichwahl der Sozialistischen Partei lag der langjährige Parteichef deutlich vor seiner Rivalin Martine Aubry. Die Parteichefin erkannte den Sieg von Hollande an und rief zur Geschlossenheit auf. Hollande kam auf rund 56 Prozent der Stimmen. Schon vor Bekanntgabe des Siegers feierte die größte Oppositionspartei Frankreichs ihre erste offene Abstimmung nach US-Vorbild als großen Erfolg.

KFOR verschiebt Räumung von Barrikaden im Kosovo

Pristina (dpa) - Die internationale Schutztruppe KFOR hat überraschend ihre Frist zur Räumung der serbischen Barrikaden im Nordkosovo verlängert. Die Serben erhielten bis Dienstag einen Tag mehr als bisher Zeit, ihre zahlreichen Straßensperren zu beseitigen. Das entschied der deutsche Oberbefehlshaber Erhard Drews. Ursprünglich hatte Drews angekündigt, morgen mit der Beseitigung der vor einem Monat errichteten Blockaden zu beginnen.

Arabische Liga uneins über Suspendierung Syriens

Kairo (dpa) - Die Außenminister der Arabischen Liga haben sich bei ihrem Treffen in Kairo nicht auf die Aussetzung der Mitgliedschaft Syriens einigen können. „Wir haben keine Übereinkunft erzielt“, sagte der Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi, der dpa. Auf Antrag des Golf-Kooperations-Rates hatten die arabischen Außenminister eine Dringlichkeitssitzung abgehalten, bei der sie sich auf eine gemeinsame Linie einigen wollten. Syriens Regime wird wegen der brutalen Unterdrückung von Oppositionsprotesten international zunehmend isoliert.

Klinikum: Erste libysche Verletzte in Deutschland eingetroffen

Berlin (dpa) - Nach dem Hilfsangebot der Bundesregierung an Libyen sind erste schwer verletzte Opfer des seit Monaten andauernden Bürgerkrieges in Deutschland eingetroffen. Fünf Männer im Alter zwischen 23 und 30 Jahren seien nach der Landung in Hamburg in das Asklepios Westklinikum gebracht worden. Ursprünglich war angekündigt worden, dass in einem ersten Schritt am Dienstag 40 schwer verletzte Libyer nach Deutschland kommen. Die Verletzten, die zuletzt in Tunesien gepflegt worden waren, sollten in Bundeswehrkrankenhäusern weiter behandelt werden, so das Auswärtige Amt.

Obama weiht Denkmal für Martin Luther King ein

Washington (dpa) - Gut 43 Jahre nach seinem Tod wird der schwarze Bürgerrechtler Martin Luther King nun mit einem riesigen Denkmal in der US-Hauptstadt Washington gewürdigt. Präsident Barack Obama und sein Vize Joe Biden weihten das gut neun Meter hohe Granit-Abbild vor den Augen zehntausender Zuschauer ein. Eine Riege amerikanischer Musiker wie die Soulsängerin Aretha Franklin ehrten King mit Bühnenauftritten. Der Friedensnobelpreisträger war 1968 während einer Rede in Memphis erschossen worden.

Thüringens Linke-Chef fordert Lafontaines Rückkehr

Erfurt (dpa) - Der Chef der Linken in Thüringen, Knut Korschewsky, hat die Rückkehr des früheren Parteichefs Oskar Lafontaine an die Bundesspitze gefordert. Lafontaine sei mit Gregor Gysi und Lothar Bisky dafür verantwortlich, dass es die Linke überhaupt gebe, sagte Korschewsky wenige Tage vor dem Bundesparteitag in Erfurt der „Thüringer Allgemeinen“. Er distanzierte sich deutlich von den derzeitigen Linke-Bundesvorsitzenden Klaus Ernst und Gesine Lötzsch. Korschewsky sieht die Linke in einer Notsituation.