Ein verzweifelter Kampf
US-Präsident Obama befürchtet eine Katastrophe nie gekannten Ausmaßes. BP drohen Kosten in Milliardenhöhe.
Washington. Trotz verzweifelten Kampfes gegen die Ölverseuchung im Golf von Mexiko breitet sich der schmierige Teppich immer weiter aus - und es scheint auch knapp zwei Wochen nach der Bohrinsel-Explosion kein Ende in Sicht. Am Montag war der Ölfilm bis zu 80 Kilometer breit und etwa 130 Kilometer lang, sagte Admiral Thad Allen, der die Schutz- und Säuberungsmaßnahmen im Auftrag von US-Präsident Barack Obama koordiniert. Obama selbst sieht die Gefahr einer Naturkatastrophe von nie dagewesenem Ausmaß.
Die Befürchtung, dass die Schäden für das hochsensible Ökosystem in der Küstenregion noch größer werden als die beim "Exxon Valdez"-Unglück 1989 vor Alaska wächst ständig. Die US-Bundesstaaten Louisiana, Florida, Alabama und Mississippi riefen den Notstand aus.
Weiter strömen am Tag schätzungsweise mindestens knapp 700 Tonnen Rohöl ins Meer. So wächst auch der Druck auf den britischen Ölriesen BP, der die Bohrungen veranlasst hatte. Auf das Unternehmen könnten Milliardenkosten zukommen. Die Zeitung "Financial Times" rechnete aus, dass dem Ölkonzern Kosten von bis zu acht Milliarden Dollar drohen könnten - Schadenersatz für die Fischerei- und Touristikbranche eingeschlossen.
Derzeit koste der Einsatz gegen das Öl umgerechnet etwa 4,9 Millionen Euro täglich. "Der Betrag steigt mit jedem Tag", sagte ein BP-Sprecher. Er bekräftigte, es gelte die Aussage von Firmenchef Hayward: "Wir übernehmen die Verantwortung für den Ölteppich, wir werden ihn entfernen, und wenn Leute legitime Schadenersatzforderungen stellen, werden wir sie akzeptieren."
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