Erich von Manstein
Kaum ein Heerführer neben Erwin Rommel ist von allen Seiten mit so viel Lob für sein „operatives Genie“ bedacht worden wie Generalfeldmarschall Erich von Manstein (1887—1973). Er gilt als Urheber des „Sichelschnitt“-Plans, mit dem 1940 der Durchbruch durch die französische Maginotlinie gewagt und die Niederlage Frankreichs besiegelt wurde.
Umstritten hingegen war 1942 sein Agieren gegenüber der eingeschlossenen 6. Armee in Stalingrad.
Von Seiten des militärischen Widerstands wurden große Anstrengungen gemacht, Manstein zu gewinnen. Der jedoch verschloss sich allen Nachfragen mit sibyllinischen Antworten. In Mansteins Befehlsbereich der 11. Armee kam es auf der Krim zur üblichen Zusammenarbeit der Einsatzgruppen des SS-Sicherheitsdienstes (SD) und der Wehrmacht bei der Verfolgung, Ermordung oder Verschleppung von Juden, Zigeunern und Krimchaken.
Nach den heutigen Maßstäben wird man das operative Talent des Feldmarschalls achten, als beispielgebendes Vorbild eines zeitgemäßen militärischen Berufsethos kann Manstein nicht gelten.