Erwin Rommel
Wie Manstein war Generalfeldmarschall Erwin Rommel (1891—1944) ein „Nur-Militär“, und wie dieser stand er für den Mythos der genialen Heerführer. Wie viele hohe Militärs war Rommel fasziniert, ja hypnotisiert von der Erscheinung und Machtpolitik Hitlers.
Der begabte Truppenführer avancierte rasch zum „Lieblingsgeneral“ (Goebbels) des Diktators. Größten Ruhm — auch beim Kriegsgegner — erlangte Rommel im Afrikafeldzug, doch zeigte sich schon hier, dass seine Stärke im taktischen Improvisieren lag, während ihm strategischer Weitblick fehlte. Seine Erkenntnis der verbrecherischen Ziele der NS-Politik war und blieb begrenzt. Umso bemerkenswerter war, dass er sich bereits in Afrika Hitlers Haltebefehlen widersetzte.
Das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 billigte er nicht. Durch Aussagen danach geriet Rommel in den Verdacht der Mitwisserschaft. Das Regime stellte ihn vor die Wahl, sich vor dem Volksgerichtshof zu verantworten oder den „Freitod“ zu wählen. Rommel schied aus dem Leben. Sein soldatisches Vorbild bleibt zwiespältig, die Tragik seines Endes überlagert die politische Naivität seiner Grundhaltung.