EU knipst der 60-Watt-Birne das Licht aus
Ab 1. September verschwinden die Glühlampen aus den Regalen. Die Hälfte der Kunden will sie aber weiter nutzen.
Düsseldorf. Die klassische Glühbirne ist ein Auslaufmodell. Ab dem 1. September sind laut EU-Vorschrift Herstellung und Vertrieb auch der 60-Watt-Birne verboten. Nur Lagerbestände dürfen noch verkauft werden. 2009 waren die 100-Watt- und 2010 die 75-Watt-Birnen aus den Regalen verschwunden.
Obwohl sich der Verbraucher schon seit zwei Jahren an die Alternativen wie Energiesparlampen gewöhnen kann, ist die Akzeptanz eher gering. So ersetzt fast die Hälfte der Deutschen (49 Prozent) laut einer repräsentativen Umfrage die Glühbirne erst durch ein anderes Leuchtmittel, wenn sie nicht mehr funktioniert. Jeder Zehnte nutzt sogar ausschließlich die inzwischen verpönten Birnen.
Die Gründe für die Ablehnung sind vielfältig: „Die Auswahl ist viel größer geworden. Der Kunde kann leicht den Überblick verlieren und ein ungeeignetes Leuchtmittel kaufen“, so Michael Koswig von der Stiftung Warentest.
Zudem haben viele auch Angst vor dem Quecksilber in den Energiesparleuchten. „Deshalb haben viele Hersteller reagiert und auf Amalgam umgestellt“, berichtet Koswig. Dieser Stoff sei weitaus weniger schädlich. Trotzdem solle man vorsichtig bei der Entsorgung einer zerbrochenen Lampe sein. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, hat Alternativen zur Glühbirne: LED-Leuchten. „Sie sind zwar teuer, haben aber eine sehr lange Lebensdauer, und das Licht geht sofort an“, so Koswig. Oder man könne Halogen-Glühlampen nehmen. Diese sähen zumindest so aus wie die herkömmliche.
Der Handel hat vorgesorgt: „Unsere Vorräte reichen bis Ende Oktober“, so Harald Günter von der Baumarktkette Praktiker. Auch bei anderen Baumärkten sind die Lager voll.