EU zahlt armen Ländern Milliarden für Klimaschutz

Entwicklungsländer sollen 7,2 Milliarden Euro bis 2012 bekommen. Das Geld soll in Umwelt-Technik fließen.

Brüssel/Kopenhagen. Die Europäische Union hat den Entwicklungsländern 7,2 Milliarden Euro für rasche Klimaschutzprojekte zugesagt, um ihre Vorreiterrolle bei der Weltklimakonferenz in Kopenhagen zu unterstreichen. "Das ist ein deutliches Signal, dass wir bereit sind, unseren Anteil zu tragen", sagte Kanzlerin Angela Merkel nach dem Treffen der 27 EU-Staats- und Regierungschefs. Die Hilfen seien für arme Staaten von zentraler Bedeutung, da die Entwicklungsländer keiner Klimaschutz-Vereinbarung zustimmen würden, "wenn sie nicht die Finanzierung für ihren Umbau kriegen".

Von 2010 bis 2012 werden die EU-Staaten jährlich 2,4Milliarden Euro als Anschubfinanzierung an die armen Länder zahlen, damit diese zum Beispiel in neue Umwelt-Technologien investieren. Deutschland will davon pro Jahr 420 Millionen Euro übernehmen.

Offen ist nach wie vor, wie viel die EU-Staaten für langfristige Hilfen geben wollen. Die EU geht davon aus, dass die jährlichen Hilfen bis 2020 auf weltweit rund 100 Milliarden Euro erhöht werden müssen, um die armen Länder beim Aufbau einer klimafreundlichen Infrastruktur zu unterstützen.

Konkrete Zahlen wollen die Staats- und Regierungschefs erst kommende Woche in Kopenhagen festlegen. Merkel forderte größere Anstrengungen von anderen Ländern, besonders den USA.

Die UN haben auf dem Kopenhagener Klimagipfel erstmals konkrete Ziele vorgegeben: Demnach sollen die Industrieländer ihre Emissionen im Vergleich zu 1990 bis 2020 um 25 bis 40 Prozent vermindern. Für Entwicklungsländer ist eine Verminderung der Emissionen um 15bis 30 Prozent vorgesehen, allerdings nur im Vergleich zu dem Ausstoß, der ohne Klimaschutz erreicht worden wäre. Alle Länder zusammen sollen bis 2050 eine Reduktion der Treibhausgase um mindestens 50 Prozent erreichen, Industrieländer um mindestens 75 Prozent.