Experten bemängeln die Qualität von Schulessen
Angebote sind zu billig kalkuliert für ausgewogene Kost.
Berlin. Die Essensversorgung für Kinder an Ganztagsschulen verdient aus Expertensicht noch keine Bestnoten. Die Qualität der Speisen und die Rahmenbedingungen, in denen Schulverpflegung stattfinde oder stattfinden müsse, seien „nach wie vor deutlich verbesserungswürdig“, heißt es in einer Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für den Bundestag.
Oft gebe es nur provisorische Mensen, oder Schüler müssten in Klassenzimmern essen. Mittagszeiten seien zu kurz. Für gesunde und ausgewogene Kost seien Angebote teils viel zu billig kalkuliert. Problematisch seien niedrige Preise für Schulessen, die in den neuen Ländern teils bei zwei Euro und darunter lägen. Dies bedeute, dass abzüglich Betriebs- und Personalkosten nur 65 Cent für das Lebensmittel blieben. „Bei diesen Abgabepreisen ist es nicht möglich, Anforderungen an eine qualitativ ausgewogene Schulverpflegung zu erfüllen.“ Rohkost, Salat oder Obst sollten aber angeboten werden.
Die Gesellschaft bemängelt auch, dass Speiseräume teils falsch geplant und mangels Schallschutz ungemütlich laut seien. Für eine bessere Wirtschaftlichkeit sei es aber nötig, dass möglichst viele Nutzer in die Mensen kommen. Schulen sollten überlegen, ob sie Einkaufsverbünde gründen und auch externe Essensgäste gewinnen könnten. dpa