Friedensnobelpreis: Ehrung für einen hochbrisanten Einsatz

Organisation für das Verbot von Chemiewaffen arbeitet in Syrien.

Oslo/Den Haag. Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen — auch in Anerkennung für ihren hochbrisanten Einsatz im Bürgerkriegsland Syrien.

Die OPCW mit Hauptsitz in Den Haag bekomme die Auszeichnung „für ihren umfassenden Einsatz für die Vernichtung von Chemiewaffen“, begründete der Nobelkomitee-Vorsitzende Thorbjörn Jagland am Freitag die Entscheidung der Jury: „Mit diesem Preis an die OPCW will das Komitee zur Zerstörung von Chemiewaffen beitragen.“

Der prestigeträchtige Preis, mit dem im vergangenen Jahr die EU geehrt worden war, ist mit acht Millionen Kronen dotiert, umgerechnet rund 920 000 Euro. Er wird am 10. Dezember überreicht.

Die OPCW mit 189 Mitgliedstaaten ist für die Umsetzung der Chemiewaffenkonvention von 1997 zuständig. Syrien, das sich bis Mitte nächsten Jahres zur vollständigen Vernichtung seiner Chemiewaffen verpflichtet hat, soll am Montag 190. Mitglied werden.

Der Generaldirektor der OPCW, Ahmet Üzümcü (Foto), wertete die Preisvergabe als Bestätigung für den Beitrag, den seine Organisation in den vergangenen 16 Jahren zum Frieden geleistet habe. „Ich fühle mich sehr geehrt“, sagte Üzümcü. International wurde die Auszeichnung der Chemiewaffenkontrolleure begrüßt. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) würdigte den wichtigen Beitrag der Organisation für die Kontrolle und Beseitigung unmenschlicher Waffen.

Als Favoritin für den Friedensnobelpreis hatte allerdings in diesem Jahr die 16 Jahre alte Malala gegolten, die sich in ihrer Heimat Pakistan gegen die Taliban für das Recht von Frauen und Mädchen auf Bildung einsetzt. Red