Berliner Notizen: Abschied, „No Go“ und Kindererziehung

Berlin. Fahrbereitschaft Als ob die Grünen anders wären als andere. Natürlich fahren alle gerne Dienstwagen oder mit der Fahrbereitschaft des Bundestages. Moment — alle?

Da gibt es doch diese unbeugsamen, also irgendwie gallischen Grünen, die (angeblich) darauf verzichten. Wie Christian Ströbele, der Fahrrad fährt. Und auch der neue Fraktionschef Anton Hofreiter will von einem Dienstwagen nichts wissen.

Zu Hause nutze er den Golf seines Vaters, meinte Hofreiter. „Dienstwagen habe ich keinen.“ Und als Fraktionschef bekomme er auch keinen. Die Fahrbereitschaft steht trotzdem bereit.

Jobsuche Was wird aus all den liberalen Spitzenpolitikern, die sich einen neuen Job suchen müssen? Gut, sie fallen finanziell weich. Gesundheitsminister Daniel Bahr verriet am Rande der letzten FDP-Fraktionssitzung, dass ein Freund ihm geraten habe, doch erst einmal ins Ausland zu gehen.

Bleibt die Frage, wer ist dieser ominöse Freund? Vielleicht der Mann, der derzeit in den USA hockt? Karl-Theodor zu Guttenberg? Man weiß es nicht.

Werkzeugkasten Alexander Dobrindt ist nicht gerade der beliebteste Politiker in Berlin. Was der Grüne Trittin für einige in der Union ist, ist der CSU-Generalsekretär für manchen bei Grünen und SPD. Ein „No Go“, wie gefrotzelt wird, einer, der gar nicht geht. Dabei kann Dobrindt im persönlichen Gespräch sehr nett sein.

Sein Ruf hängt daher vor allem mit seinem Job als Hau-Drauf der CSU zusammen. Dobrindt selbst beschrieb seine Stelle jetzt so: „Die Friedenspfeife ist ein Instrument, das im Werkzeugkasten der Generalsekretäre nicht vorkommt.“

Abschied Kristina Schröder sagt tschüss. Familienministerin will sie nicht mehr sein, Abgeordnete bleibt die Hessin. Sie war die erste Ministerin, die im Amt ein Kind bekommen hat.

Jetzt verriet Schröder in einem sehr ehrlichen Interview, wie schwer es ihr doch gefallen ist, Amt und Kind unter einen Hund zu bekommen. Oftmals habe sie das Gefühl gehabt, „ich verpasse einfach zu viel“. Gleichwohl gehe das vielen berufstätigen Eltern so. Wohl wahr.