General stützt Minister in Kundus-Affäre
Berlin. Nach widersprüchlichen Zeugenaussagen vor dem Kundus-Untersuchungsausschuss hat einem Pressebericht zufolge ein Bundeswehroffizier die Version von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) gestützt und damit den Ex-Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan belastet.
Brigadegeneral Peter Braunstein, mittlerweile Kommandeur des Standortkommandos Berlin, bestätigte der "Bild"-Zeitung, er sei anwesend gewesen, als der Minister Schneiderhan und den damaligen Staatssekretär Wichert nach Berichten über den Luftangriff von Kundus befragte.
Schneiderhan hatte diese Darstellung des Zusammentreffens in seiner Aussage vor dem Ausschuss ausdrücklich bestritten, Wichert mit dem Zusatz "nach meiner Erinnerung", wie die Zeitung berichtete. Braunstein, damals im Range eines Oberst, sagte dem Blatt: "Ja, ich war am 25. November dabei." So habe es auch der Verteidigungsminister am Donnerstag ausgesagt.
Der Kundus-Untersuchungsausschuss soll die Umstände des Luftangriffs auf zwei Tanklaster in Afghanistan am 4. September 2009 aufklären. Zeugen vor dem Untersuchungsausschuss sind zu wahrheitsgemäßen und vollständigen Aussagen verpflichtet. Uneidliche Falschaussagen können mit bis zu fünf Jahren Haft be-straft werden.