Griechenland soll in der Eurozone gehalten werden
Finanzminister zuversichtlich für zweites Hilfspaket.
Brüssel. Europäische Politiker wollen das pleitebedrohte Griechenland trotz aller Probleme im Euro-Währungsraum halten. „Niemand hat die Absicht, Griechenland außerhalb der Eurozone zu sehen“, sagte der Chef der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, in Brüssel vor einem Treffen der Euro-Finanzminister am Montagabend. „Das wäre eine schlechte Lösung für Griechenland und eine schlechte Situation für den Euroraum.“
In der Nacht wollten Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und seine Kollegen aus den 16 restlichen Euro-Staaten — die „Eurogruppe“ — nach monatelangem Ringen ein zweites Notkredite-Paket für Griechenland schnüren.
Griechenland kann sich seit Mai 2010 kein Geld zu tragbaren Bedingungen an den Finanzmärkten leihen, etwa bei Banken oder Versicherern. Daher halten die Europäer und der Internationale Währungsfonds IWF den Mittelmeerstaat mit Notkrediten über Wasser. Im Gegenzug muss Griechenland massiv sparen und seine Wirtschaft umbauen.
Deutschland schultert den größten Teil der Finanzhilfen aus dem ersten, 110 Milliarden Euro schweren Notkredit-Paket. Bis Ende 2011 zahlte Griechenland allein an Deutschland 380 Millionen Euro Zinsen für die Notkredite, wie ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums sagte.