In der Heimat: Die Guttenberger stehen hinter dem Politiker
Guttenberg. Der Dorfladen ist schon geschlossen, als Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg in Berlin seinen Rücktritt erklärt. Das einzige Gasthaus hat Ruhetag, die Straßen sind fast menschenleer in der Gemeinde Guttenberg im Frankenwald.
Auf dem Handy kein Empfang.
Bürgermeister Eugen Hain ist traurig: „Das ist kein schöner Tag für Guttenberg. Fast das ganze Dorf stand hinter ihm, nur vereinzelt gab es kritische Stimmen“, sagt das Oberhaupt des 600-Seelen-Ortes im Landkreis Kulmbach. „Guttenberg ist ein Politiker und ein Mensch mit Schwächen und Fehlern“, räumt der Bürgermeister ein. „Aber er ist ein Ausnahmepolitiker“, ergänzt Hain.
Wirt Uwe Böhnke erzählt hinter vorgehaltener Hand: „Im Ort mehren sich aber auch kritische Stimmen. Aber natürlich nicht aus den Reihen der CSU.“ Der 55-jährige Berliner wohnt seit Mitte der 90er Jahre in Guttenberg. Natürlich kennt er Karl-Theodor zu Guttenberg, auch wenn dieser nur noch selten in die idyllische Gemeinde oder zu CSU-Versammlungen in das einzige Gasthaus kommt.