Apotheker wollen sich Beratung bezahlen lassen

Die Pharmazeuten möchten Zusatzleistungen anbieten. Wie teuer diese sein sollen, ist noch unklar.

Düsseldorf. Kunden müssen in der Apotheke nur für Medikamente zahlen. Die Beratung ist inklusive. Das könnte sich allerdings ändern: Apotheker wollen künftig honorarpflichtige Zusatzleistungen anbieten, sagte der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Friedemann Schmidt, am Dienstag in Düsseldorf. Wie genau eine entsprechende Beratung aussehen soll oder wie teuer sie werde, ist noch unklar. Darüber müsse noch innerhalb der Verbände debattiert werden.

Der Grund für den Vorstoß ist der demografische Wandel. Angesichts der alternden Gesellschaft benötigten Patienten mehr Beratung über Wirkungen ihrer Medikamente und Therapien, so Schmidt.

Praktisch gehe es darum, die Kunden in regelmäßigeren Abständen zu sehen, über Therapieergebnisse zu befragen und abzugleichen, was sie von Ärzten verordnet bekommen. In diesem Umfang könne die Beratung nicht länger kostenlos sein.

Im vergangenen Jahr wurden jedem Mitglied der gesetzlichen Krankenversicherung im Durchschnitt rund 14 Arzneimittel von Ärzten verschrieben. Pro verordneter Medikamentenschachtel verdient der Apotheker pauschal 8,35 Euro. Zusätzlich gaben die Deutschen 3,6 Milliarden Euro für nicht verordnete Arzneimittel aus.

Der Spitzenverband der Kranken- und Pflegekassen wies den Vorstoß zurück. Bereits heute erhielten die Apotheker für die Beratung der Patienten viel Geld von den Kassen, so ein Sprecher. th/dpa