dpa-Nachrichtenüberblick Politik

FDP: Merkels Tage ohne uns gezählt - Kanzlerin mit Kontakt zur SPD

Berlin (dpa) - Auf der Zielgeraden zur Bundestagswahl kämpfen die Koalitionspartner Union und FDP ohne gegenseitige Rücksicht um jede Stimme. FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle verteidigte die Zweitstimmenkampagne zu Lasten der Union und warnte: „Die Kanzlerin weiß doch auch, dass ohne FDP die Tage ihrer Kanzlerschaft gezählt wären.“ CDU-Chefin Angela Merkel kündigte einen Wahlkampf „bis zur letzten Minute“ an und stellte sich erneut strikt gegen die FDP-Kampagne. Mit den Worten „Zwei Kreuze, vier Jahre“ untermauerte sie ihren Anspruch auf eine volle vierjährige Amtszeit. Auch Altkanzler Helmut Kohl stellte sich hinter diesen Kurs Merkels.

Trittin: Frühere Pädophilie-Position muss Opfern als Hohn erscheinen

Augsburg (dpa) - In der Debatte um den Umgang mit Pädophilie in den Anfangsjahren der Grünen hat sich Spitzenkandidat Jürgen Trittin nochmals entschuldigt. Die Grünen, ihn eingeschlossen mit der Verantwortung, hätten in den frühen 80er Jahren eine Position vertreten zur Pädophilie, die müsse allen Missbrauchsopfern als Hohn erscheinen. Und das sei ein Fehler gewesen. Die Grünen seien dann aber die ersten im Bundestag gewesen, die die Frage nach sexuellem Missbrauch in der Gesellschaft aufgeworfen hätten. Seitdem sei völlig klar, dass jede Form von sexuellem Umgang mit Kindern Missbrauch sei.

Todesschütze von Washington hatte geistige Probleme

Washington (dpa) - Bei dem Todesschützen von Washington, der auf einer US-Marinebasis zwölf Menschen erschossen hat, handelt es sich um einen geistig gestörten Einzeltäter. Der 34-Jährige habe wegen „mentaler Probleme“ mehrfach die Hilfe vom Kriegsveteranenministerium gesucht. Das berichtete der Nachrichtensender CBS. Nach Angaben seines Vaters war er nach den Anschlägen vom 11. September 2001 als Retter im Einsatz und soll an einer Art posttraumatischen Belastungsstörung gelitten haben.

UN-Bericht sorgt für neuen Streit wegen Giftgaseinsatz in Syrien

Moskau (dpa) - Nach der Veröffentlichung des UN-Berichts über den Giftgaseinsatz in Syrien entzweit die Schuldfrage weiterhin Russland und den Westen. Der Bericht beweise allein die Tatsache, dass Chemiewaffen benutzt worden seien, sagte Außenminister Sergej Lawrow nach einem Treffen mit seinem französischen Kollegen Laurent Fabius in Moskau. Fabius machte wie zuvor die US-Regierung das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad für den Einsatz des Nervengifts Sarin sowie für die angeblich 1400 Toten verantwortlich.

Schlag gegen Muslimbrüder - Festnahmen und Vermögen eingefroren

Kairo (dpa) - Ägyptens Sicherheits- und Justizbehörden haben zu einem neuen Schlag gegen die Muslimbruderschaft ausgeholt. Ein Gericht in der Hauptstadt Kairo entsprach dem Antrag der Staatsanwaltschaft, das Vermögen führender Islamisten einzufrieren. Erneut gab es Festnahmen. Insgesamt kommen nach dem jüngsten Urteil 14 Islamisten nicht mehr an ihr Geld. Betroffen ist unter anderem das inhaftierte Oberhaupt der Muslimbruderschaft, Mohammed Badie, sowie seine beiden Stellvertreter Chairat al-Schater und Raschad al-Bajumi, die ebenfalls im Gefängnis sitzen.

DGB-Chef spendet Niere an Ehefrau - Transplantation erfolgreich

Berlin (dpa) - Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Michael Sommer, hat seiner Ehefrau Ulrike eine Niere gespendet. Die Transplantation in einem Berliner Krankenhaus dauerte mehrere Stunden. Alles sei gut gelaufen. Beide hätten den Eingriff gut überstanden, hieß es anschließend aus Sommers Vorstandsbüro. Die Aktion erinnert an einen anderen prominenten Fall: Ende August 2010 spendete SPD-Bundestagsfraktionschef Frank-Walter Steinmeier seiner kranken Ehefrau ebenfalls eine Niere. Die Transplantation machte damals Schlagzeilen.