Zum Auftakt der neuen Spielzeit Angela Merkel spricht über Stereotype

Düsseldorf · In der neuen Spielzeit veranstaltet das Theater im September eine Diskussionsrunde mit der Bundeskanzlerin und der Autorin Chimamanda Ngozi Adichie.

 Die Kanzlerin kommt zur Diskussion ins Schauspielhaus.

Die Kanzlerin kommt zur Diskussion ins Schauspielhaus.

Foto: dpa/Tobias Schwarz

Die Bundeskanzlerin kommt ins Schauspielhaus, wenn auch mit gut anderthalbjähriger Verzögerung. So wird Angela Merkel am 8. September im Großen Haus mit der nigerianischen Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie sowie der Publizistin Miriam Meckel und der Journalistin Léa Steinacker unter anderem über stereotypes Denken diskutieren. Stereotype, so Adichie, seien zwar nicht unwahr, aber unvollständig. Sie sorgen nämlich dafür, dass eine Geschichte die einzige Geschichte wird, und berauben so Menschen ihrer Würde. „Stories matter. Many stories matter“, mit diesen Worten beendete Adichie 2009 ihre viel beachtete Rede „The Danger of a Single Story“.

Ähnlich sieht es auch Bundeskanzlerin Merkel, die vor zwei Jahren in Harvard erklärte: „Ich habe gelernt, dass auch für schwierige Fragen Antworten gefunden werden können, wenn wir die Welt immer auch mit den Augen des anderen sehen.“ Die Diskussionsrunde findet in englischer und deutscher Sprache mit Übersetzung statt.

Ursprünglich war die Veranstaltung zur Festivaleröffnung von „Theater der Welt“ bereits 2020 geplant. Die Pandemie aber machte allen Plänen zunächst einen Strich durch die Rechnung. Erst in diesem Juni konnte das Festival doch noch stattfinden – und im späteren Anschluss wird auch die Diskussionsrunde folgen.

Aber noch ist das Festival ja nicht beendet. Und mit der Uraufführung von Sibylle Bergs sogenanntem Musical „GRM Brainfuck“ erwartet die Theaterfans noch ein Großereignis. Auch durch die aktuell niedrigen Inzidenzwerte gibt es zur Vorstellung an diesem Freitag, 2. Juli, 19.30 Uhr, und am Samstag, 3. Juli, 16 Uhr, noch Restkarten zum Preis von 31 Euro.

Ursprung des Theaterstücks ist Sibylle Bergs Roman „GRM Brainfuck“ von 2019, der im Post-Brexit-Großbritannien spielt. Er macht die Wut, Verzweiflung und Lebenssehnsucht einer Gruppe an den Rand gedrängter Jugendlicher zum Mittelpunkt einer finsteren Welterzählung. Im Buch geht es um eine rechtspopulistische Regierung, die den Bürgern des Landes ein Mindesteinkommen verspricht. Die einzige Bedingung ist, sich einen Chip mit sämtlichen persönlich medizinischen Daten einpflanzen zu lassen.

(los/hebu)